Wer kommt an die Spitze der CS-PUK?
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Weitere Mitglieder bekannt:Wer kommt an die Spitze der CS-PUK?

Bankenfreunde, Juristen und Finanzexperten
Diese Leute sollen das CS-Debakel untersuchen

Das Parlament will die Notübernahme der Credit Suisse genau untersuchen. Nun ist klar, welche Parlamentarier in die PUK einziehen.
Publiziert: 13.06.2023 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2023 um 21:53 Uhr

Jetzt stehen die 14 Mitglieder der parlamentarischen Untersuchungskommission fest, die den Untergang der CS – oder besser die Fragen, ob dieser hätte verhindert werden können und ob Bundesrat und Behörden alles richtig gemacht haben – untersuchen sollen. Es sind je sieben National- und Ständeräte aus allen Parteien. Blick stellt die 14 CS-Aufklärer vor.

Thomas Matter

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Als Inhaber einer Privatbank in Zürich bringt der 57-jährige SVP-Nationalrat zweifellos Banken-Know-how mit. Aber auch eine Nähe zum Finanzplatz. Allzuviele Vorstösse in dessen Sinn hat er jedoch nicht eingereicht. Er sitzt in der für die Bankenregulierung zuständigen Wirtschaftskommission.

Alfred Heer

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Wie die Grüne Maya Graf hat der Zürcher SVP-Nationalrat viel Erfahrung in der Aufsicht über Bundesrat und Verwaltung. In der Geschäftsprüfungskommission hat sich der 61-Jährige den Ruf eines unbeugsamen Aufklärers erarbeitet. Und er gilt als Kritiker der Finanzaufsichtsbehörde Finma.

Der Untergang der Credit Suisse soll auf Herz und Nieren geprüft werden. Der Parlamentarischen Untersuchungskommission gehören 14 Mitglieder aus National- und Ständerat an.
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Werner Salzmann

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Wenn es im Bundeshaus an einer Berufsgattung nicht mangelt, dann sind es Landwirte. Der Berner SVP-Ständerat und Oberst hat sich im Parlament vor allem als Sicherheitspolitiker einen Namen gemacht. Ob das Fachwissen des 60-Jährigen als einstiger Präsident der Arbeitsgruppe Landwirtschaft der Schweizerischen Steuerkonferenz der PUK hilft, muss sich aber zeigen.

Roger Nordmann

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Der Waadtländer hat für den Einsitz in der PUK das SP-Fraktionspräsidium aufgegeben. Der 50-jährige Nordmann ist zwar weder Prozessanwalt noch Bankenfachmann, doch die strategischen Qualitäten des Nationalrats sind unbestritten. Zudem fürchtet er sich nicht davor, jemanden vor den Kopf zu stossen.

Daniel Jositsch

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Der Zürcher Ständerat ist zwar eigentlich Strafrechtler, doch seine juristischen Fähigkeiten sind über alle Parteigrenzen hinaus anerkannt. Und Jositsch hat mehrfach bewiesen, dass er einen eigenen Kopf hat. Als Präsident von KV Schweiz hat der 58-Jährige einen Draht zu den Angestellten im Bankensektor.

Andrea Caroni

Beim 43-jährigen Ausserrhoder Ständerat stellt sich dieselbe Frage wie bei allen anderen FDPlern – und natürlich auch den SVP-Mannen: Wie kritisch kann er gegenüber der FDP-Finanzministerin Keller-Sutter sein? Zudem war der Jurist just bei der UBS-Rettung persönlicher Mitarbeiter von FDP-Finanzminister Hans-Rudolf Merz (80). Vielleicht etwas viel Nähe zum Finanzdepartement.

Philippe Bauer

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Der Neuenburger FDP-Ständerat gilt als integer und ist als Anwalt auch gut gerüstet. Allerdings präsidiert der 61-Jährige schon die GPK-Taskforce, die die Leaks aus Alain Bersets (51) Innendepartement in der Corona-Zeit untersucht. Man fragt sich, wie viel Zeit der Anwalt für die PUK aufbringen kann.

Daniela Schneeberger

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Das Erste, was die 55-jährige Baselbieter FDP-Nationalrätin nach ihrer PUK-Ernennung tat, war, sich von Bankenlobbyisten zu distanzieren, mit denen sie verkehrt. Aber: Als Treuhänderin und Mitglied der Wirtschaftskommission bringt sie Fachwissen mit, das für die PUK hilfreich sein kann.

Heidi Z'graggen

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Als Regierungsrätin leitete die Politologin 15 Jahre lang die Urner Justizdirektion. Damit kennt die 57-Jährige die Arbeit einer Exekutivbehörde, was ein Vorteil sein kann, aber auch ein Problem: Zu viel Verständnis sollte die PUK dem Bundesrat nicht entgegenbringen. Doch Z'graggen macht nicht den Eindruck, handzahm zu sein.

Leo Müller

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Der 64-jährige Anwalt ist ein stiller Schaffer – doch wenn ihm ein Thema wichtig ist, dann hat er auch Biss. Der Luzerner Mitte-Nationalrat gilt als seriöser Wert in der PUK. Der Präsident der Wirtschaftskommission will die PUK nicht präsentieren, aber mithelfen aufzuarbeiten, wie es zur CS-Zwangsübernahme durch die UBS kommen konnte.

Isabelle Chassot

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Die einstige Freiburger Regierungsrätin und heutige Mitte-Ständeräten verfügt ebenfalls über das Anwaltspatent. Ihre grosse Erfahrung bei Bund und Kanton – die 58-Jährige war auch Direktorin des Bundesamts für Kultur – macht sie zur Kennerin der Verwaltung.

Maya Graf

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Eine Affinität zu Finanzfragen kann man der 61-jährigen Baselbieter Ständerätin nicht nachsagen. Aber sie war dabei, als die aktuelle Bankenregulierung gemacht wurde. Zudem hat sie Erfahrung in der Überwachung des Bundesrats und der Verwaltung. Graf ist seit 2011 Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und derzeit Präsidentin der Geschäftsprüfungsdelegation, die den Geheimdienst kontrolliert.

Franziska Ryser

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Die grüne St. Galler Nationalrätin ist Mitglied der Wirtschaftskommission. Als Maschinenbauingenieurin verfügt die 31-Jährige über kein vertieftes Branchenwissen, ist aber auch nicht mit dem Bankenwesen verbandelt. Interesse am Thema scheint sie zu haben: Kürzlich hat sie einen Vorstoss für nachhaltige Staatsgarantien für Banken eingereicht.

Roland Fischer

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Der heutige GLP-Nationalrat Roland Fischer war in der Eidgenössischen Finanzverwaltung einst Leiter der Finanzstatistik. Auch als Nationalrat ist der 58-Jährige vor allem zu Finanzthemen tätig. Zudem – das spricht nicht für seine Unabhängigkeit – war Fischer Mitarbeiter der Credit Suisse, was jedoch lange her ist.

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