Neue Studiotechnik sorgt für rote Köpfe bei Mitarbeitern
Millionen-Panne beim SRF

Bei den neuen SRF-Studios häufen sich die Probleme – und die Kosten. Weil dafür Millionen aufgewendet werden müssen, wehren sich die Mitarbeiter.
Publiziert: 04.02.2021 um 15:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2021 um 23:16 Uhr
Remo Bernet

Da ist der Wurm drin: Eigentlich sollte bereits seit November 2019 aus den neuen SRF-Studios gesendet werden, doch technische Probleme werfen den Zeitplan immer wieder aufs Neue über den Haufen. Und das geht ins Geld: 400'000 Franken pro Monat kostet das Technik-Debakel, wie die Zeitungen von CH Media berichten.

30 Techniker sind aktuell mit der Problembehebung beschäftigt. Zudem musste die Technik bereits zwei Mal abgeschrieben werden. Das Problem: Das SRF setzt beim rund 70 Millionen Franken teuren Gebäude auf eine neue Infrastruktur, die zwar extrem fortschrittlich ist, für die es aber gleichzeitig keine grossen Erfahrungswerte gibt. Umso schwieriger ist es nun, die auftretenden Probleme zu lösen.

Mitarbeiter äussern Unmut

Die dadurch entstehenden Kosten von rund 10 Millionen Franken stossen den von den Sparmassnahmen gebeutelten Mitarbeitern sauer auf. In einem Brief wandten sie sich im vergangenen Dezember an die Geschäftsleitung. Sie fragen: Hätte der geplante Abbau von rund 200 Stellen vermieden werden können, wenn es nicht zu den Problemen gekommen wäre? Stehen die aktuellen Absetzungen in Verbindung zum Sendezentrum? Auch kommt im Brief, der von einem Fünftel der Belegschaft unterzeichnet wurde, der Vorwurf auf, dass die Chefs keine «transparente Kommunikation» betreiben, sondern «Management-Hülsen und nichtssagendes Geschwurbel» verwenden würden.

Damit hat das SRF nicht gerechnet: Beim neuen News- und Sportcenter kommt es zu technischen Problemen.
Foto: Keystone
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SRF bestätigt BLICK, dass die Verzögerungen finanzielle Auswirkungen hat, diese liessen sich aber erst nach Abschluss des Projektes genau beziffern lassen. Sprecher Stefan Wyss erklärt: «Bei den 400'000 Franken monatlich handelt es sich nicht um Zusatzkosten, die extra bezahlt werden müssen. Es sind Personalkosten von Mitarbeitenden, die dieses Projekt vorantreiben.» Deshalb seien auch keine zusätzlichen Einsparungen nötig, sondern andere Projekte im technischen Bereich werden zurückgestellt.

Start «frühestens Mitte 2021»

Allzu schnell wird der Neubau auch noch nicht in Betrieb genommen. «Aus den neuen Studios im News- und Sportcenter kommen erste Sendungen frühestens Mitte 2021», bestätigt das SRF.

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