Für Diskussionen nach Kritik an der «Deville»-Nachfolge
SRF zahlt Comedy-Frauen 700 Franken

Nach der Debatte um die Nachfolge von «Deville» suchte SRF mit einer externen Firma das Gespräch mit den Comedy-Frauen. Nun wird bekannt: SRF liess sich das einiges kosten.
Publiziert: 25.06.2023 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2023 um 10:54 Uhr

Die Nachfolge des SRF-Formats «Deville» gibt weiter zu reden. Nachdem Blick publik gemacht hatte, dass nur Männer in der Endauswahl standen, kritisierten Schweizer Satirikerinnen wie Patti Basler (47) und Lara Stoll (36) die Comedy-Abteilung schwer. Die Chefetage am Leutschenbach suchte daraufhin den Dialog, beauftragte gar ein externes Unternehmen damit, sich den Anliegen der Comediennes anzunehmen.

Pikant: Die Aussprache mit den Comedy-Frauen liess sich SRF einiges kosten. Die «Sonntagszeitung» berichtet von einer «Aufwandsentschädigung» von 700 Franken. Diese soll das auf Mediation spezialisierte Basler Unternehmen Topikpro allen bezahlt haben, die «ihre Erfahrungen mündlich oder schriftlich» teilten.

Entschädigung sei ganz normal – laut SRF

Die Höhe der Entschädigung kommt für einige der Comedy-Frauen überraschend. Denn selbst für vorbereitungsintensive TV-Auftritte sollen sie teilweise weniger erhalten haben. So hiess es im offenen Brief: «Man lässt Leute arbeiten, Ideen und Konzepte entwickeln, versucht dann, Löhne zu dumpen, bis es im besten Fall ganz gratis ist.»

Comedy-Frauen wie Patti Basler und …
Foto: Keystone
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Unterhaltungschef Reto Peritz (50) erklärt, es sei nicht unüblich, dass die finanziell stärkere Partei den Aufwand der anderen bei einer Mediation entschädige. Weiter meint er: «Es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung, dass uns die Comedy-Frauen bei dem Prozess mit ihren Aussagen, Schilderungen und Wünschen unterstützen.»

Welche Erkenntnisse SRF aus der Mediation mitnimmt? Darüber schweigt man am Leutschenbach auf Anfrage. «Beim Bericht handelt es sich um ein internes Dokument», erklärt die Medienstelle.

SRF setzt auf Männer-Comedy

Klar ist: SRF Comedy bleibt in Männerhand. Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass Stefan Büsser (37) und Gabriel Vetter (40) im Wechsel den Sendeplatz von Dominic Deville (48) übernehmen. Büsser wird ab 11. Februar 2024 als Moderator von «Late Night Switzerland» dreimal im Monat am Sonntagabend für Lacher sorgen. Früher geht es für Gabriel Vetter los: Einmal im Monat führt er ab 24. September durch «Die Sendung des Monats». (bnr)

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