Marius Bear über seinen 17. Platz im ESC-Finale
«Es war der falsche Song»

Marius Bear holte im Finale des 66. Eurovision Song Contest den 17. Platz. Mit dem Resultat ist er nicht zufrieden.
Publiziert: 15.05.2022 um 18:44 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2022 um 07:02 Uhr
Michel Imhof aus Turin (I)

Es war sein ganz grosser Auftritt: Marius Bear (29) stand am Samstag kurz nach 21.30 Uhr auf der Bühne des 66. Eurovision Song Contest in Turin (I) und sang um den dritten ESC-Sieg für die Schweiz. Gereicht hats am Ende für den 17. von 25. Plätzen, eine Enttäuschung für Bear. Er wollte unter die besten zehn kommen.

Beim anschliessenden Medientermin im Hotel der Schweizer Delegation hielt Bear seine Gefühle getreu seinem Beitrag «Boys Do Cry» nicht zurück. Er war den Tränen nahe, sagte lediglich: «Liebe für alle, ich wünsche euch einen schönen Abend.» Dann schloss er sich in seinem Zimmer ein. Besonders die null Punkte des Televotings schien der sonst so fröhliche Appenzeller nur schwer zu verkraften.

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Es sei «einfach nicht der richtige Moment für diese Ballade» gewesen

Am Sonntag hat er sich vom ersten Schock ein bisschen erholt. «Mir geht es gut», sagt er zu Blick. «Ich habe 200 Prozent gegeben und bin zufrieden mit meiner Leistung.» Es sei wohl «einfach nicht der richtige Moment für diese Ballade» gewesen, ergänzt er. «Ich glaube, die Performance war top, das Licht war fantastisch. Aber ich vermute, es war der falsche Song.»

Marius Bear holte im Finale des 66. Eurovision Song Contest in Turin (I) den 17. Rang für die Schweiz.
Foto: Daniele Venturelli / WireImage
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Die Tage am Eurovision seien anstrengend gewesen, so Bear. «Ich bin erschöpft und brauche Ferien.» Nach seiner Rückkehr aus Italien gehe er am Montag bei seinen Eltern essen, danach nehme er sich eine einwöchige Auszeit.

Ukrainer triumphierten

Strenger wird die nächste Zeit für die ukrainische Band Kalush Orchestra. Die Wettquoten-Favoriten überzeugten die ESC-Zuschauer und holten mit ihrem Lied «Stefania» den dritten Sieg für ihre Heimat. «Helft der Ukraine, helft Mariupol, helft Asowstal!», sagte Sänger Oleh Psiuk (27) kurz nach seinem Auftritt zum Publikum.

Dabei sah es während der Sendung lange nicht nach einem Sieg für die Ukraine aus. Vielmehr lieferten sich die Spanierin Chanel (31), der Brite Sam Ryder (32) und die Schwedin Cornelia Jacobs (30) ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Vergabe der Jurypunkte. Allerdings bescherten die Fernsehzuschauer den Ukrainern einen Punkteregen, sodass am Ende niemand an ihnen vorbeikam.

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Marius Bear würde am liebsten jedes Jahr am ESC teilnehmen

Kritiker wettern nun, dass die Ukrainer nur aus Mitleid gewonnen hätten und ihnen der Sieg nicht zusteht. Dem kann Marius Bear nicht zustimmen: «Ich bin superhappy mit dem Resultat. Es ist ein Zeichen für Europa und zeigt, dass wir zusammenstehen. Dass wir uns nicht gefallen lassen, was da gerade abgeht. Es ist wunderbar.»

Den grössten Musikwettbewerb werde er wohl noch lange verfolgen. «Ich bin der grösste ESC-Fan auf dieser Welt geworden», schwärmt Bear. «Es war die beste Erfahrung meines Lebens.» Er würde sofort wieder mitmachen, «am liebsten wäre ich jedes Jahr dabei».

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