Viereinhalb Jahre ihres Lebens auf Fuerteventura haben die «Adieu Heimat»- und «Auf und davon»-Auswanderer Tobias Bayer (49) und Michael Paris (45) auf wenige Kisten reduziert und in ihren kleinen Clio geladen. Nun befinden sie sich auf dem Weg zurück in die Schweiz. «Am Freitagabend sind wir auf die Fähre und heute Früh im südlichsten Zipfel von Spanien angekommen», berichtet Bayer BLICK.
Das Schlimmste sei überstanden. «Zwischendurch wurde es sehr stürmisch und ich bin seekrank geworden», erzählt er. «Michael macht das nicht so viel aus. Aber ich musste mich an einen Tisch in Fahrtrichtung setzen und hoffen, dass es vorbeigeht.» Nach ein paar Stunden sei es besser gegangen.
TV-Auswanderer wollen neues Kapitel aufschlagen
Trotz der Seekrankheit haben die Auswanderer die Überfahrt genossen. «Wir fanden es schön mal kein Mobilfunknetz zu haben. Wir haben die Zeit und Ruhe auf dem Schiff genutzt, um die vergangenen Jahre auf Fuerteventura zu reflektieren.» Auf der Insel baute sich das Paar die Bar und Boutique «Stars» auf. Wegen der Corona-Krise mussten sie ihr Geschäft schliessen. «Wir sassen am Tisch und schauten raus aufs Meer. Das war ein schöner Moment und wir konnten in Frieden mit unserer Zeit auf der Insel abschliessen.»
Noch einmal haben Bayer und Paris die stressige Eröffnung, die anfänglichen Schwierigkeiten, die erfolgreichen Jahre und die tollen Begegnungen mit den Gästen Revue passieren lassen. «Wir sind sehr stolz auf das, was wir geschafft haben.» Ihr Fazit: «Es fühlt sich gut an. Unsere Zeit auf Fuerteventura war keine Fehlentscheidung.»
Nun können sie die erarbeiteten Früchte ernten und mit dem «Stars» in die Schweiz umziehen. «Es war ein Kapitel in unserem Leben. Nun gehen wir weiter und blättern eine Seite um», so Bayer.
Rückreise durch Spanien
Nur wenige Gäste befanden sich auf dem Schiff. Auch Corona-Sicherheitsmassnahmen wurden strikt eingehalten. «Unsere Masken durften wir nur in der Kabine abnehmen.» In Spanien wollen Tobias Bayer und Michael Paris jeden Tag mit dem Auto vier bis fünf Stunden zurücklegen. «In gewissen Regionen gibt es wegen der Pandemie Sperrzeiten. Wir schauen, dass wir immer frühzeitig an unserem nächsten Ziel sind.» Sorgen, dass nun etwas schiefgehen könnte, machen sie sich nicht. «Wir lassen uns überraschen.» Der nächste Halt ist Murcia.
Sie seien gespannt, was sie nun in der Schweiz erwartet. Am meisten freuen sie sich darauf das erste Mal seit fünf Jahren traditionell Weihnachten zu feiern und nicht zu arbeiten. Ihr Fazit: «Das Leben darf auch ein Abenteuer sein. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.»