Tabea Vogel (41) setzt mit neuen Songs ein Zeichen
Ein Härz für Flüchtlinge

Fast zehn Monate nachdem sich die Mama-Band Härz getrennt hat, meldet sich Sängerin Tabea Vogel mit neuer Musik zurück. Mit dem Projekt will sie auch Flüchtlingen unter die Arme greifen.
Publiziert: 19.07.2021 um 07:56 Uhr
Michel Imhof

Sie waren die berühmteste Mama-Band der Schweiz und gewannen einen Swiss Music Award als «Best Breaking Act». Trotzdem löste sich Härz letzten Herbst auf. Nach Nyna Dubois (35) meldet sich nun auch Tabea Vogel (41) mit neuer Musik zurück. Und will damit ein Zeichen setzen.

Mit dem Album «Arrive» will die in Zürich wohnhafte Bernerin Flüchtlinge unterstützen. «Alles, was über die Produktionskosten hinausgeht, spende ich dem Schweizerischen Roten Kreuz», sagt die zweifache Mutter. «Solidarität wurde in meiner Familie stets grossgeschrieben, darum möchte auch ich meinen Beitrag leisten.»

Kindheit im Ferienzentrum des Blauen Kreuzes

Wie es sein kann, anderen Menschen Gutes zu tun, lernte Vogel früh. Ihre Eltern führten ein Ferienzentrum des Blauen Kreuzes. «Nach dem Entzug kamen Ex-Alkoholiker zu uns in die Ferien», erzählt sie. «Da stand hin und wieder auch mal die Polizei vor dem Haus. Das Ganze habe ich als Kind noch nicht richtig verstanden.»

Nach der Trennung von Härz meldet sich Tabea Vogel mit neuer Musik zurück.
Foto: Natalie von Harscher Fotografie
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Dass sie nun das Rote Kreuz unterstützt, hat auch mit ihrem Mann Ahmed Omara (36) zu tun. Er kam 2015 in die Schweiz. «Er hatte einen guten Job in Katar, konnte sich also nur ins Flugzeug setzen und in die Schweiz fliegen», sagt Vogel. «Andere haben es da nicht so leicht. Von verschiedensten Ecken hört man immer wieder von Schicksalen, von Menschen, die den mühseligen Weg in die Schweiz auf sich nahmen und hier eine neue Heimat fanden.»

Comeback von Härz nicht ausgeschlossen

2014 lernte Vogel Omara in Ägypten kennen, ein Jahr später heirateten sie und bekamen ihre erste Tochter Kenzy (5). Drei Jahre später wurde die kleine Jana (2) geboren. Heute arbeitet Vogel als Sängerin und Fotografin, ihr Mann ist bei der Post in der Logistik tätig. «Er wurde auch schon befördert. Und erst kürzlich hat er den Schweizer Pass bekommen. Ein grossartiger Moment», sagt Vogel. «Ich denke, Ahmed ist mittlerweile richtig hier angekommen, nachdem er sich zuerst zurechtfinden musste.»

Und Härz? Auf diese Ära blickt Vogel mit Wehmut zurück. «Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr merke ich, wie mir die Mädels fehlen.» Ganz zu Ende sei das Kapitel nicht, verspricht sie. «Man wird – wenn auch in veränderter Form und mit anderem Namen – noch von uns hören.»

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