Das schwarze Jahr der britischen Royals
Tränen, Dramen und Skandale

Menschen, die sich beim Tod der Queen in den Armen lagen, Buh-Rufe für Prinz William und Prinzessin Kate, Titelentzug für Prinz Andrew und erneute Vorwürfe von Prinz Harry und Herzogin Meghan. Das Jahr der britischen Königsfamilie hätte nicht schlimmer sein können.
Publiziert: 28.12.2022 um 00:39 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2022 um 09:13 Uhr
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

2022 wurde das britische Königshaus in geradezu existenzieller Weise erschüttert. Millionen Menschen vergossen Tränen, empörten sich kollektiv und waren über alle Massen schockiert. Blick erklärt die wichtigsten Geschehnisse, die die Bevölkerung in ihrem Alltag umtrieben und den Royals vor allem eine Erkenntnis brachten: Nichts ist mehr so, wie es lange und scheinbar für die Ewigkeit galt. Noch nie wurde die Beständigkeit der Monarchie derart heftig infrage gestellt.

Das Drama um Prinz Andrew (62) und den anhaltenden Vorwurf, Virginia Giuffre (39) als Minderjährige sexuell missbraucht zu haben, brachte bereits im Januar Konsequenzen für ihn. Seine Mutter, Queen Elizabeth II., damals 95-jährig, entzog ihrem Lieblingssohn alle militärischen Titel und Schirmherrschaften. Nur Wochen später einigte er sich überraschend und aussergerichtlich mit der Klägerin, die gemäss ihren Aussagen ein Sexring-Opfer um den verurteilten Pädophilen Jeffrey Epstein (1953–2019) gewesen sein soll. Der Blaublüter bestritt die Tat vehement, verhedderte sich jedoch bei seinen Aussagen in Widersprüche. Gemäss britischen Medien zahlte er ihr schliesslich eine Abfindung von umgerechnet rund 14 Millionen Franken. Er entkam so einer Anhörung vor einem US-Zivilgericht und geriet aus dem Fokus des FBI. Die Summe, die er selbst nicht zur Verfügung hatte, soll von der Königin beglichen worden sein.

Buh-Rufe für Prinz William und Prinzessin Kate

Im Februar bereisten Prinz William (40) und Prinzessin Kate (40) die Karibik. Empfangen wurden sie mit Buh-Rufen. Der jamaikanische Premierminister Andrew Holness (50) kündigte im Beisein des Prinzen vor Journalisten nichts weniger an als eine Lossagung des Landes vom Commonwealth, also von der Krone. Das Paar schien ob so viel Abneigung total überfordert, kündigte dann aber immerhin an, sich der kolonialistischen Vergangenheit stellen und die Sünden der Vergangenheit aufarbeiten zu wollen.

König Charles III. hielt am 24. Dezember seine Weihnachtsansprache in der St. George's Chapel, da wo seine Mutter Königin Elizabeth III. und sein Vater Prinz Philipp begraben sind.
Foto: imago/i Images
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In den folgenden Monaten legten sich die Wogen um die royale Familie etwas – bis zum nunmehr historischen 8. September, der die Welt für kurze Zeit scheinbar stillstehen liess: Queen Elizabeth II. starb mit 96 Jahren auf Schloss Balmoral. Zwei Tage vor ihrem Tod hatte sie Liz Truss (47), noch zur neuen Ministerpräsidentin ernannt. Nach nur 45 Tagen gab diese ihr Amt jedoch wieder ab. Bei der Beerdigung der Königin, die 70 Jahr lang amtierte, zollten ihr derart viele gekrönte Häupter und Staatschefs vor Ort Tribut, wie dies davor noch nie der Fall gewesen war.

Erneute Vorwürfe von Herzogin Meghan und Prinz Harry

Am 10. September wurde Elizabeths ältester Sohn, Prinz Charles, mit 73 Jahren zum König Charles III. ernannt. Nach wie vor kämpft er um Akzeptanz und Beliebtheit im Volk. Die abtrünnigen Royals Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) veröffentlichten am 8. Dezember auf dem Streamingdienst Netflix die ersten drei Folgen ihrer Doku «Harry und Meghan», die nur schon am ersten Tag von 2,4 Millionen Britinnen und Briten angeschaut wurde. Mittlerweile liefen die insgesamt sechs Folgen in mehr als 33 Millionen Haushalten. Die schlimmsten Vorwürfe in Richtung des britischen Königshauses: Man habe Meghan bei ihren Suizidgedanken keine Hilfe zugestanden und sie nicht vor Rassismus geschützt, nicht einmal innerhalb der Palastmauern.

«Königshaus hat bewusst Lügen über Harry und Meghan gestreut»
8:39
Royal-Expertin Schlittler:«Königshaus hat bewusst Lügen gestreut»

Diese Tage wurde bekannt, dass Prinz Andrew von seinem Bruder, König Charles III., das Letzte entzogen wurde, was ihm noch einen gewissen Status verlieh. Sein Office im Buckingham-Palast muss er räumen, da er kein arbeitender Royal mehr ist. Das Innenministerium entzog ihm gemäss dem britischen «Telegraph» den Polizeischutz, den die Steuerzahler jährlich rund drei Millionen Franken kosteten. Dies soll nun der König aus seinem privaten Vermögen übernehmen. Nicht so bei Prinz Harry, der für sein Sicherheitspersonal selbst aufkommen muss. Weiterer familiärer Zoff ist vorprogrammiert.

Am 10. Januar erscheinen weitere Skandal-Enthüllungen

Zur Ruhe kommen die Royals auch nächstens nicht. Am 10. Januar erscheint Prinz Harrys Biografie «Spare», was so viel heisst wie «Ersatz». Auf Deutsch wird der Titel «Reserve» lauten. Auch da wird der jüngste Königssohn garantiert Unschönes über seine Familie auspacken. Mit Spannung wird erwartet, was er zu seiner Stiefmutter, Königsgemahlin Camilla (75), schreibt. Sie wurde in der Netlix-Doku mit keinem Wort erwähnt. Gemäss Insidern aus reinem Kalkül.

Blick TV lässt das königliche Jahr am 28. Dezember live mit Royal-Expertin Flavia Schlittler um 12.00 Uhr Revue passieren.

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