So geht man am Filmset mit Waffen um
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Experte erklärt:So geht man am Filmset mit Waffen um

Neue Erkenntnisse im Todes-Drama am Baldwin-Filmset
Jetzt ist klar, wer für die Waffen zuständig war

Alec Baldwin schoss mit einer scharfen Requisitenwaffe auf zwei Personen. Eine Kamerafrau starb. Nun ist klar, wer für die Waffen zuständig war.
Publiziert: 23.10.2021 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2021 um 15:27 Uhr
Filmstar Alec Baldwin hat mit einer Requisitenpistole geschossen – und eine Person getötet.
Foto: DUKAS
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Immer mehr Details werden zum Unfall-Horror von Alec Baldwin (63) bekannt. Der Hollywood-Star erschoss eine Kamerafrau (†42) und verletzte einen Regisseur. Nun soll festgestellt worden sein, welche Crew-Mitglieder Alec Baldwin die Filmwaffe gaben.

Gemäss dem britischen «Mirror» wurde Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed (24) auf dem Drehplan identifiziert. Sie habe drei Requisiten auf einen Wagen vor dem Drehort gelegt. Der Regieassistent Dave Halls soll die Waffe vom Wagen genommen und Baldwin in dem Irrglauben, sie sei nicht geladen, gebracht haben. Die neuen Erkenntnisse hätten sich nach einem Durchsuchungsbefehl ergeben.

Assistent versicherte, es sei eine «Cold Gun»

Die «New York Times» berichtet, dass der Assistent, der Baldwin die Requisitenwaffe gab, zuvor versichert hatte, es sei eine «Cold Gun». Eine unscharfe Waffe also. Ein tragischer Fehler, der den Tod der Kamerafrau zur Folge haben sollte. Weder Halls noch Gutierrez-Reed wurden in diesem Fall angeklagt oder als Verdächtige benannt. Die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an. Zu den genauen Umständen des Todes von Halyna Hutchins und dem fatalen Projektil gebe es offene Fragen, teilte die Polizei in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico am Freitagabend (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Ermittler hätten den Drehort durchsucht.

Unklar sei noch, um welche Art Munition es sich bei dem tödlichen Schuss handelte. «Wir haben noch keine Details zur Patrone, die in der Waffe war», hatte der Polizeisprecher dazu der dpa erklärt. Die Gewerkschaft IATSE schrieb laut «Los Angeles Times» in einer Mail, dass die Waffe mit einer einzigen Patrone bestückt gewesen sei, einer «single live round». Dieser Begriff sei eine gebräuchliche Umschreibung in der Branche, die sowohl eine scharfe als auch eine Platzpatrone beschreiben kann.

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Gutierrez-Reed empfand das Laden von Waffen als unheimlich

Gutierrez-Reed ist neu in dem Business. Vergangenen Monat offenbarte sie, dass sie ihren ersten Job als Oberwaffenmeisterin fast abgelehnt hätte. Damals leitete sie die Schusswaffenabteilung für den Film «The Old Way» mit Nicolas Cage. «Ich hätte den Job fast nicht angenommen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich bereit war, aber es lief wirklich reibungslos», sagte Hannah Gutierrez-Reed im «Voices of the West»-Podcast.

Sie gab in dem Interview auch zu, dass sie das Laden von Platzpatronen in eine Waffe als «das Unheimlichste» empfand, weil sie nicht wusste, wie man das macht. Sie holte sich Hilfe bei ihrem Vater, dem legendären Waffenschmied Thell Reed (78), um die Angst zu überwinden. Thell Reed arbeitete unter anderem bei «Once Upon a Time in Hollywood» und «Django Unchainded» als Waffenmeister. (bsn/SDA)

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