Roger Schawinski kostete die Edelprostituierte ihre letzte Kolumne
Neuer Job für Salomé Balthus

Eine Kolumne von Salomé Balthus hatte für sie im vergangenen Jahr Folgen: Weil sie sich in ihrer Kritik an Roger Schawinski auf ein nicht gesagtes Zitat stützte, war sie ihren Schreib-Job los. Nun schreibt sie unter ihrem richtigen Namen für die Berliner Zeitung.
Publiziert: 16.11.2020 um 20:55 Uhr

Im April 2019 sorgte Salomé Balthus Auftritt bei Talkmaster Roger Schawinski (75) für Aufsehen. Kurz vor der Ausstrahlung schrieb Balthus in ihrer damaligen «Welt»-Kolumne, dass Schawinski sie gefragt habe, ob ihr Vater sie als Kind missbraucht habe.

Der Talkmaster beschwerte sich daraufhin bei der «Welt»-Redaktion, da er die Frage so gar nicht gestellt habe (hier der genaue Gesprächsverlauf). Er hat gefragt, ob sie als Kind missbraucht worden sei. Balthus wurde wegen des Zitats entlassen, Roger Schawinski vom damaligen Ombudsmann Roger Blum (75) gerügt.

Salomé Balthus schreibt unter ihrem echten Namen

Nun hat die Autorin einen neuen Job. Statt als «Das Kanarienvögelchen» schreibt die Edel-Prostituierte nun unter dem Titel «Nachtgesichter» neu für die «Berliner Zeitung» – und zwar nicht als Salomé Balthus, sondern unter ihrem richtigen Namen Hanna Lakomy.

Das Gespräch im April 2019 zwischen Roger Schawinski und Salomé Balthus sorgte für Aufregung.
Foto: Screenshot SRF
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In ihrer ersten «Nachtgesichter»-Kolumne greift Lakomy die Ereignisse rund um den Schawinski-Talk noch einmal auf: «Die ungeheuerliche Frage nach sexuellem Missbrauch in meiner Kindheit, ein niederträchtiger Reflex, ausgelöst von der blossen Tatsache, dass ich Prostituierte bin.»

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Ausserdem schreibt sie darüber, dass sie die Tochter von Reinhard Lakomy ist, einem bekannten Musiker aus der DDR. Und das ist der Kern ihres Textes. Sie erzählt, wie ihr Weg des «Kults und der Magie» in der sie aufgewachsen sei, «möglichst weit weg aus dieser Welt meiner Eltern» in die Prostitution führte und zwar in eine «sehr erwachsene Sphäre, wo der Name meiner Eltern mir so gar nichts nützte.»

Kunde brachte Musik ihres Vaters mit

Doch Fehlanzeige. Einer ihrer Kunden brachte für intime Hotel-Stunden seine Lieblingsmusik mit – Schlagerhits von Lakomys Vater. Wenigstens seien es nicht die Kinderlieder gewesen, schreibt sie und fährt fort: «Was für ein Glück, dass mein Papa, der da auf dem Klavier präludierte, tot war! Mein Kunde seinerseits sah überhaupt kein Problem darin, die Musik seines Idols zu hören, während er dessen Tochter penetrierte.»

Die Kolumne «Nachtgesichter» erscheint zukünftig einmal im Monat bei der «Berliner Zeitung». Lakomy wird dort über «Sex und Gesellschaft, Politik und Emanzipation» schreiben.

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