Geschäftsrückgang in der Schweiz
Kriselnde Media-Markt-Mutter kämpft mit sinkenden Umsätzen

Die kriselnde Elektronikhandelsholding Ceconomy kämpft weiter mit Rückgängen bei Umsatz und Ertrag. Explizit im Quartalsbericht findet die Schweiz Erwähnung.
Publiziert: 21.05.2019 um 16:54 Uhr
Die Kaffee-Ecke im neuen Flagship-Store von Media-Markt in Dietlikon ZH.
Foto: Patrik Berger
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Im April meldete Ceconomy einen Abbau Hunderter Stellen. Das sei eine Sparmassnahme. Heute Dienstag öffnete der kriselnde Mutterkonzern von Media Markt und Saturn die Quartalsbücher. Die Gruppe kämpft weiter mit Rückgängen bei Umsatz und Ertrag. Die Erlöse schrumpften im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 um 2 Prozent auf 5 Milliarden Euro.

Grund dafür sei auch das in diesem Jahr spätere Oster-Geschäft, teilte die Media-Markt-Mutter Ceconomy am Dienstag mit. Vor allem in der Schweiz und in Südeuropa ging das Geschäft zurück. Hierzulande wurde eine Media-Markt-Filiale geschlossen.

Der bereinigte operative Ertrag (EBITDA) ohne Fnac Darty stagnierte bei 80 (Vorjahr: 82) Millionen Euro. Ein Sparprogramm soll Besserung bringen. «Ceconomy befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch, der auch die geschäftliche Entwicklung beeinflusst», sagt der neue Chef Jörn Werner.

Wieder in schwarzen Zahlen

Unter dem Strich schrieb Ceconomy einen knappen Gewinn von 14 Millionen Euro – nach einem Verlust von 109 Millionen Euro vor Jahresfrist. Damals hatten Abschreibungen auf den von Ceconomy gehaltenen Metro-Anteil das Ergebnis belastet.

Ihre Jahresprognose bekräftigte der deutsche Konzern und erwartet weiter ein leichtes Umsatzwachstum bei einem leichten Rückgang des operativen Ertrags auf Stufe EBITDA und EBIT.

Harte Einschnitte

Media-Markt/Saturn steuert nun auf harte Einschnitte zu. Der seit März amtierende neue Konzernchef Werner tritt auf die Kostenbremse. Hunderte von Stellen – vor allem in der Ingolstädter Zentrale der Elektronikhandelskette – sollen wegfallen.

Ab dem Geschäftsjahr 2020/21 sollen so 110 bis 130 Millionen Euro gespart werden. Zunächst kostet das Programm aber: Im laufenden Geschäftsjahr werden dafür voraussichtlich rund 150 bis 170 Millionen Euro anfallen. «Mit der Reorganisation werden wir viel schneller, agiler und fokussierter agieren», hatte der neue MediaMarkt/Saturn-Chef Ferran Reverter angekündigt.

Gegenwind durch Amazon & Co.

Ceconomy war im Sommer 2017 in die Unabhängigkeit gestartet, der damalige Metro-Konzern wurde aufgespalten. «Das Beste kommt erst noch – für unsere Kunden und Aktionäre», hatte der damalige Chef Pieter Haas versprochen. Doch es folgten Pleiten, Pech und Pannen.

Haas nahm nach mehreren Gewinnwarnungen seinen Hut. Media Markt und Saturn stehen in erbittertem Wettbewerb mit Online-Händlern wie Amazon. Aber auch hausgemachte Probleme belasteten die Ketten – Haas hatte immer neue Projekte angestossen, die Kosten liefen aus dem Ruder.

Werner versucht nun, das Erbe seiner Vorgänger aufzuräumen. «Wir müssen (..) die Frage beantworten, wie wir in einer digitalisierten Welt und einem radikal veränderten Umfeld künftig unser Geschäft betreiben wollen», sagte Werner nun. Er wolle die «strategische Positionierung» Ceconomys mit Hochdruck vorantreiben.

Im zweiten Quartal habe es erste Lichtblicke gegeben - unter anderem in Deutschland gebe es operative Verbesserungen, zudem legte der Online-Umsatz um 13,4 Prozent zu. (SDA)

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