Hoffnungsvolle Studie
Vollständig Geimpfte übertragen Virus deutlich seltener

Eine Studie zeigt: Geimpfte haben ein bis zu 65 Prozent geringeres Risiko, das Virus zu verbreiten, selbst wenn sie sich infizieren.
Publiziert: 04.10.2021 um 15:03 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2021 um 16:10 Uhr

Geimpfte Menschen haben ein geringeres Risiko, das Coronavirus zu verbreiten, selbst wenn sie sich infizieren. Britische Wissenschaftler der Universität Oxford haben nämlich herausgefunden, dass Impfstoffe die Übertragung der Delta-Variante verringern können. Sie untersuchten dafür nationale Daten von 150’000 Kontaktpersonen, die aus 100’000 Erstinfektionen hervorgegangen waren.

Bis zu 65 Prozent geringere Ansteckung

Die Stichproben umfassten sowohl Personen, die ganz oder teilweise mit den Impfstoffen von Pfizer oder Astrazeneca geimpft waren, wie auch ungeimpfte Personen. Das Forschungsteam untersuchte, wie sich die Impfstoffe auf die Ausbreitung des Virus auswirkten, wenn eine Person eine Durchbruchsinfektion mit der Alpha-Variante oder der hochansteckenden Delta-Variante hatte.

Beide untersuchten Impfstoffe verringerten die Übertragung. Die Alpha-Variante konnte wirksamer als die Delta-Variante unterdrückt werden. Bei einer Infektion mit der Delta-Variante war die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kontakt positiv getestet wird, um 65 Prozent geringer, wenn die Person, bei der der Kontakt stattfand, mit zwei Dosen des Pfizer-Impfstoffs vollständig geimpft war. Bei der Astrazeneca-Variante war die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests 36 Prozent geringer, wenn die Kontaktperson vollständig geimpft war.

Wer gegen Covid-19 geimpft ist, hat ein geringeres Risiko, das Virus zu verbreiten.
Foto: Keystone
1/6
So soll die grosse Impfoffensive aussehen
1:50
Grosse Impfoffensive:Die Bundesrats-Entscheide im Detail

Virus wird schneller ausgeschieden

Das Risiko einer Übertragung war viel höher, wenn jemand nur einmal geimpft war. Es ist wahrscheinlich, dass vollständig geimpfte Menschen das Virus schneller aus dem Körper ausscheiden. Eine frühere Studie aus Singapur hatte ergeben, dass die Viruskonzentration bei den mit der Delta-Variante infizierten Personen unabhängig vom Impfstatus zunächst gleich hoch war, dass aber die Viruskonzentration bei den geimpften Personen am siebten Tag schneller abnahm. Das könnte die Fähigkeit zur Ausbreitung der Krankheit verringern.

Die Studie wurde vergangenen Donnerstag veröffentlicht und ist noch nicht von Fachkollegen überprüft worden. Wissenschaftler, die nicht an der Studie beteiligt waren, erklärten jedoch, die Ergebnisse seien glaubwürdig. «Dies ist die qualitativ hochwertigste Studie, die wir bisher zur Frage der Ansteckungsfähigkeit von geimpften Personen, die mit Delta infiziert sind, haben», sagte Aaron Richterman, Arzt für Infektionskrankheiten an der Universität von Pennsylvania, dem Nachrichtensender NBC. (oco)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?