Recep und Mikail retteten verletzten Polizisten im Kugelhagel
1:14
Polizisten vor Kugeln gerettet:Recep Gültekin ist einer der Helden von Wien

Video zeigt die Helden Wiens
Recep und Mikail retteten verletzten Polizisten im Kugelhagel

Recep Gültekin und Mikail Özen haben ihr Leben riskiert, um einer Frau und einem angeschossenen Polizisten um Kugelhagel zu helfen. Jetzt werden sie als Helden Wiens gefeiert.
Publiziert: 03.11.2020 um 09:00 Uhr
|
Aktualisiert: 05.11.2020 um 15:54 Uhr

Recep Gültekin und Mikail Özen sind Wiens Helden. Die beiden türkischstämmigen Wiener haben während des Terrorangriffs am Montagabend in der österreichischen Hauptstadt ihr Leben riskiert, um einer Frau und einem Polizisten im Kugelhagel zu helfen. Recep Gültekin wurde dabei angeschossen.

«Respekt an die beiden Wiener Jungs Mikail und Recep, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens einen verletzten Polizisten zur Rettung getragen haben», schreibt Mustafa Durmus von der Partei Junge SPÖ Steiermark bei Twitter. Und weiter: «Schande über alle, die diese Videos verbreiten, in denen diese tapferen Jungs als Terroristen bezeichnet werden.»

Denn zunächst wurde angenommen, dass der Bewaffnete während der Schiesserei Türkisch gesprochen habe. Nun wird klar, dass das wohl Recep Gültekin und Mikail Özen waren, die beide Boxer sind. Sie riefen sich gegenseitig auf Türkisch zu: «In Deckung.» Bei Twitter werden beide nun beide für ihren Mut gefeiert.

Der türkischstämmige Recep Gültekin handelte selbstlos. Er half im Kugelhagel beim Terrorangriff in Wien einem angeschossenen Polizisten.
Foto: Instagram
1/10

Held wurde angeschossen, sagt aber: «Ein kleiner Schuss, keine Sorge»

Recep Gültekin meldet sich über das soziale Netzwerk Instagram selbst zu Wort. Dort teilt er auch das Video, in dem zu sehen ist, wie sie dem Polizisten und einer Frau helfen. Kurz nach seinem heldenhaften Einsatz meldet er sich blutverschmiert aus einer Wohnung. Er sagt: «Leute, mir geht es gut, ihr braucht euch keine Sorgen machen. Wir sind gerade sicher. Es ist alles okay.»

Ein weiteres Posting des Wieners macht deutlich, wie selbstlos er gehandelt hat. Es zeigt ein Bild seines Beins. Dazu schreibt Recep Gültekin: «Ein kleiner Schuss, aber keine Sorge, mir geht es gut. Ich hoffe, dass die Polizei gesund rauskommt.» Weiter schreibt er: «Wir lieben unser Land Österreich. Terror hat keine Religion, keine Nation. Egal ob Jude, Christ, Moslem – wir halten alle zusammen. Betet für Wien.»

«Wir dachten, es wäre ein Film»

Sein Freund Mikail Özen sagte zum türkischen News-Portal Hürriyet.com.tr: «Wir hörten Schüsse, als wir aus dem Auto stiegen. Wir dachten, es wäre ein Film oder so.» Die zwei Männer gingen auf die Geräusche an der U-Bahn-Station zu. Nur fünf bis sechs Meter trennten sie vom Angreifer. «Die Polizei rannte auf den Angreifer zu. Es war ein einzelner Mann», sagt Mikail Özen.

Dem Terroristen gegenüber: «Drei Polizisten, von denen einer angeschossen wurde.» Beide Freunde haben nach ihrer heldenhaften Aktion bei der Polizei ausgesagt. (euc)

Nach Terror-Anschlag: Österreich ehrt die Opfer

Österreich ehrt die Opfer des Terrorakts vom Montagabend mit einer dreitägigen Staatstrauer. Das beschloss der Sonder-Ministerrat am Dienstag in Wien. «Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen in diesen besonders schweren Stunden für die Republik Österreich», sagte Kanzler Sebastian Kurz vor dem Kabinett.

Die Staatstrauer gilt bis einschliesslich Donnerstag. Die Ereignisse hätten das Land schwer erschüttert und betroffen gemacht. Es handele sich bei der Attacke um eine «abscheuliche Tat» und «einen Anschlag auf die Freiheit und Demokratie der Republik Österreich», so der Regierungschef.

Am Dienstag, dem ersten Tag der Staatstrauer, sollte um 12 Uhr eine «Minute des stillen Gedenkens» eingehalten werden. Die Schulen sollen zu Beginn des Unterrichts am Mittwoch eine Gedenkminute einhalten

Österreich ehrt die Opfer des Terrorakts vom Montagabend mit einer dreitägigen Staatstrauer. Das beschloss der Sonder-Ministerrat am Dienstag in Wien. «Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen in diesen besonders schweren Stunden für die Republik Österreich», sagte Kanzler Sebastian Kurz vor dem Kabinett.

Die Staatstrauer gilt bis einschliesslich Donnerstag. Die Ereignisse hätten das Land schwer erschüttert und betroffen gemacht. Es handele sich bei der Attacke um eine «abscheuliche Tat» und «einen Anschlag auf die Freiheit und Demokratie der Republik Österreich», so der Regierungschef.

Am Dienstag, dem ersten Tag der Staatstrauer, sollte um 12 Uhr eine «Minute des stillen Gedenkens» eingehalten werden. Die Schulen sollen zu Beginn des Unterrichts am Mittwoch eine Gedenkminute einhalten

Mehr
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?