So funktioniert die US-Präsidentschaftswahl
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Blick erklärts in drei Minuten:So funktioniert die US-Präsidentschaftswahl

US-Wahlen 2020
Wie wird man Präsident der USA?

Wer kann überhaupt für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten kandidieren? Welche Voraussetzungen muss man dafür erfüllen? Und wie läuft das Wahlprozedere ab?
Publiziert: 04.01.2019 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2020 um 15:52 Uhr
  • Die US-Wahl 2020 findet am 3. November statt.
  • Es kommt zu einem Rennen zwischen dem amtierenden Präsidenten Donald Trump uns seinem demokratischen Herausforderer und Ex-Vize Joe Biden.

Wann ist die US-Wahl 2020?

  • 3. Februar 2020: Erste Vorwahlen der Demokratischen Partei in Iowa
  • 10. Februar 2020: Wegweisende Vorwahlen der Demokraten im Bundesstaat New Hampshire
  • 3. März 2020: Super Tuesday – Demokratische Vorwahlen in 13 Bundesstaaten
  • 16. Juni 2020: Letzte Vorwahlen der Demokraten in Washington, D.C
  • 13.-16. Juli 2020: Democratic National Convention: der nationale Parteitag der Demokraten
  • 24.-27. August 2020: Republican National Convention: der nationale Parteitag der Republikaner
  • 3. November 2020: Wahltag

Wer kandidiert für das Präsidentenamt?

Es kommt zum Wettkampf zwischen dem amtierenden 45. US-Präsidenten Donald Trump (74) und dem demokratischen Herausforderer Joe Biden (77). Biden war während acht Jahren Vize-Präsident neben Barack Obama und hat Kamala Harris (55) als Vize nominiert, falls er gewinnen würde. Trumps Vize würde bei einem Sieg der bereits amtierende Mike Pence (61) bleiben.

Wer war sonst noch ernsthaft im Rennen?

  • Bill Weld: Der Einzige Republikaner, der neben Donald Trump offiziell für das Präsidentenamt kandidieren will. 73
  • Bernie Sanders: Der linke US-Senator hat sich bereits zum zweiten Mal um eine Kandidatur an den US-Wahlen beworben. Nach ersten Siegen in den Vorwahlen wendete sich jedoch das Blatt und nach einer Reihe von Niederlagen gab er seinen Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen bekannt.
  • Elizabeth Warren: Die demokratische US-Senatorin galt lange als ernsthafte Konkurrenz für Trump. Nach einem schlechten Wahlergebnis am Super Tuesday zog sie sich jedoch aus dem Rennen zurück.
  • Tulsi Gabbard: Gabbard war von Anfang an eine Exotin im Rennen ums Präsidentenamt. Sie vertritt Hawaii im Repräsentantenhaus und zog sich Mitte März von einer Kandidatur zurück.
  • Pete Buttigieg: Der ehemalige Bürgermeister und Ex-Navy-Offizier wäre der erste offen homosexuelle Präsident der USA gewesen. Als er an seinen ersten Sieg an den Vorwahlen in Iowa nicht anknüpfen konnte, gab er seinenRückzug bekannt.
  • Michael Bloomberg: US-Medienunternehmer und Milliardär Bloomberg stieg verhältnismässig spät ins Rennen ein. Nach der Wahlschlappe am Super Tuesday zog er seine Kandidatur zurück.
  • Amy Klobuchar: Die Senatorin aus Minnesota erzielte bei den Vorwahlen überraschend gute Ergebnisse. Anfang März zog jedoch auch sie ihre Kandidatur zurück und konzentriert sich fortan auf die Unterstützung von Joe Biden.

Was sind die Mindestvoraussetzungen für das Präsidentenamt?

Ein Mindestalter von 35 Jahren, von denen 14 in den USA verbracht worden sein müssen. Auch muss ein Kandidat die US-Staatsbürgerschaft von Geburt an besitzen.

Registrierung in allen Bundesstaaten

Der Kandidat muss sich in jedem der 50 Bundesstaaten registrieren und dort je nach Landesgesetzen eine bestimmte Zahl von Unterschriften vorweisen können. Zudem muss er sich bei der Bundeswahlbehörde anmelden, welche die Finanzierung seines Wahlkampfs überwacht.

An den Präsidentschaftswahlen 2020 kommt es zum Duell zwischen dem 45. US-Präsident Donald Trump (73) und dem demokratischen Ex-Vize Joe Biden (77).
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Muss der Präsident Mitglied einer Partei sein?

Obwohl in der Verfassung Parteien nicht erwähnt werden, haben in der Praxis nur Kandidaten eine Chance, die von einer Partei unterstützt werden. Seit dem 19. Jahrhundert dominieren die Demokraten und Republikaner.

Was sind die Vorwahlen?

Da sich zunächst mehrere Personen einer Partei um die Kandidatur bewerben, werden Vorwahlen abgehalten. Dabei bestimmt die jeweilige Parteibasis, wem sie ihr Vertrauen aussprechen will. Ziel jeder Partei ist es, eine möglichst breite Volksgruppe hinter eine einzige Person zu bringen und so jede Spaltung der Wähler zu vermeiden. Bereits jetzt hat sich der amtierende Präsident Donald Trump für eine Wiederwahl aufgestellt. Auf der Seite der Demokraten haben John Delaney sowie Richard Ojeda ihre Kandidatur angemeldet. BLICK erklärt hier ausführlich, wie die komplexen Vorwahlen funktionieren.

Was ist der Super Tuesday?

Dieser Dienstag gilt als erster echte Richtungsentscheidung in den amerikanischen Vorwahlen. An keinem anderen Termin halten so viele Bundesstaaten gleichzeitig ihre Vorwahlen ab wie am «Super Tuesday». Danach wird für die meisten Kandidaten klar sein, dass sie keine Chance haben. Sie geben dann auf. Bei den Wahlen 2020, wird der «Super Tuesday» wohl auf den 3. März fallen.

Wozu dient der Nominierungsparteitag (National Conventions)?

Im Sommer kommt jede Partei zu einer grossen Sitzung zusammen, um ihren offiziellen Kandidaten zu ernennen. Diese Treffen sind heute Formsache. Sie werden benutzt, um die Geschlossenheit der Partei wiederherzustellen, Werbung zu machen und dem Kandidaten einen guten Start in den eigentlichen Wahlkampf zu verschaffen. Früher war das anders: Die Vorwahlen sollten lediglich ein Meinungsbild liefern, welcher Kandidat wohl die besten Chancen hat. Die eigentliche Entscheidung fiel am Nominierungsparteitag.

Wann ist der Wahltag und wie funktioniert das Wählen?

Gewählt wird alle vier Jahre am ersten Dienstag im November. Es handelt sich dabei aber nicht um eine landesweite Wahl, sondern um Einzelabstimmungen in den 50 Bundesstaaten und dem Regierungsbezirk District of Columbia (Washington DC). Daher werden die Ergebnisse in den östlichen Bundesstaaten schon bekannt gegeben, während in den westlichen wegen der Zeitverschiebung noch gewählt wird. Zudem wird an diesem Tag ein Drittel des US-Senats und das Repräsentantenhaus gewählt

Was ist das Wahlmänner/frauen-Gremium?

Die US-Bürger wählen den Präsidenten nicht direkt, sondern über 538 Wahlmänner und Wahlfrauen. Dabei haben Bundesstaaten mit einer grösseren Bevölkerung mehr Stimmen, jeder Staat aber mindestens drei. Diese Wahlmänner und Wahlfrauen haben sich verpflichtet, für einen bestimmten Kandidaten zu stimmen. In 48 der 50 Bundesstaaten erhält der Kandidat mit einer Mehrheit der abgegebenen Stimmen in einem Bundesstaat auch alle Wahlmännerstimmen. In Nebraska und Maine werden sie aufgeteilt.

Wie wird der Sieger bestimmt?

Wer 270 Wahlmännerstimmen erhält, hat gewonnen. In der Regel – jedoch nicht immer – ist das auch der Kandidat, der die meisten Wählerstimmen bekommen hat. In den 59 bisherigen Präsidentenwahlen hat fünf Mal ein Kandidat gewonnen, der nicht die Mehrheit der Wähler hinter sich hatte. Dies war auch 2016 bei der Wahl von Donald Trump der Fall. Hat kein Kandidat die Mehrheit im Wahlmänner/frauen-Gremium, entscheidet das Repräsentantenhaus, wer Präsident wird. Das Gremium trifft sich im Dezember, um formell den Präsidenten zu bestimmen (Meeting of Electors).

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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