Jeffrey Epsteins Mädchen-Beschafferin verhaftet
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FBI verhaftet Epsteins Mädchen-Beschafferin Ghislaine Maxwell
Prinz Andrew vorgeladen – dieser ist «verblüfft»

Ghislaine Maxwell, die als enge Vertraute des verstorbenen US-Milliardärs Jeffrey Epstein gilt, wurde am Donnerstag verhaftet. Gleichentags wurde auch Prinz Andrew, der zweitälteste Sohn der britischen Queen, vorgeladen, um im Epstein-Skandal auszusagen.
Publiziert: 02.07.2020 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2020 um 15:00 Uhr
Jeffrey Epstein und seine «beste Freundin» Ghislaine Maxwell im Jahr 2005.
Foto: Getty Images
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Ghislaine Maxwell (57), die als enge Vertraute des verstorbenen US-Milliardärs Jeffrey Epstein (†66) gilt, wurde am Donnerstag vom FBI verhaftet. Sie gilt als beste Freundin von Epstein und soll einen grossen Anteil am Aufbau seines Mädchenhandelsring gehabt haben (BLICK berichtete).

Doch damit nicht genug: Prinz Andrew (60), der zweitälteste Sohn der britischen Queen, wurde am Donnerstag erneut von US-Ermittler vorgeladen, zum Epstein-Skandal auszusagen. Das Team des Herzogs von York sei «verblüfft, angesichts dessen, dass wir zwei Mal mit der US-Justiz im vergangenen Monat kommuniziert haben», hiess es aus dem Umfeld Andrews am Donnerstagabend. Bisher habe man keine Antwort erhalten. «Wir würden es weiter sehr gerne sehen, wenn er zu uns käme und mit uns sprechen würde», sagte die New Yorker Staatsanwältin Audrey Strauss über Prinz Andrew. «Unsere Türen bleiben offen.»

Wer ist Ghislaine Maxwell?

Maxwell zog Anfang der 1990er Jahre von England in die USA, nachdem sie ihren Vater Robert (†68) sowie einen Grossteil ihres Vermögens verloren hatte. Robert Maxwell, Chef der Mirror-Group, war 1991 aus nicht geklärten Umständen bei Teneriffa von seiner Jacht ins Meer gestürzt und ertrunken. Es kam aus, dass der Verleger die Pensionskassen seiner Angestellten bestohlen und Millionen für seinen aufwändigen Lebensstil missbraucht hatte.

In den USA lernte Ghislaine Maxwell schnell Jeffrey Epstein kennen, der ihr den bisher gewohnten luxuriösen Lebensstil weiterhin ermöglichte. Sie wurde seine Begleiterin und enge Vertraute. Mehrere Jahre lang half sie, Epsteins Wohnungen zu verwalten.

Nach Hause gelockt

Maxwell wurde als Epsteins «Hausdame» bezeichnet, Epstein selber nannte sie seine «beste Freundin». Mit ihrem Charme und ihrer offenen Art war sie die perfekte Gastgeberin für Partys, bei denen Promis ein und aus gingen.

Aber nicht nur das: Sie soll ihm auch Masseurinnen organisiert haben, schreibt die «New York Times». Waren es tatsächlich Masseurinnen oder Sexgespielinnen?

Es gibt mehrere Stimmen, die das Zweite behaupten. In einer Klage gegen Epstein beschuldigt Virginia Giuffre, dass sowohl Epstein als auch Maxwell sie ab ihrem 16. Lebensjahr sexuell missbraucht hätten. Giuffre sagte aus, dass sie als Garderobiere von Maxwell in deren Haus gelockt worden sei mit dem Versprechen, eine Massagetherapie zu lernen und viel Geld zu verdienen. Im Haus aber sei sie für 200 Dollar zu sexuellen Handlungen gezwungen und fotografiert worden. Es sei der Beginn eines mehrjährigen Arrangements gewesen.

Bis zu drei Masseurinnen pro Tag

Virginia Giuffre, die früher Virginia Roberts hiess, wirft Maxwell vor, dass sie sie dem britischen Prinzen Andrew (59) als «Sexsklavin» aufgedrängt habe. Ähnliche Aussagen gibt es von weiteren Frauen. Giuffre beschreibt Maxwell als die Spinne im Netz der Verruchtheit. Sie habe aufgrund ihrer weltweiten Kontakte quasi als Zuhälterin für die Beschaffung von jungen Frauen fungiert.

Maxwell bestritt diese Behauptungen stets, entschloss sich aber trotzdem, unterzutauchen. Während Epstein aufgegriffen wurde, blieb Maxwell verschollen. Bis am Donnerstag.

Was hat Prinz Andrew mit dem Fall zu tun?

Andrew soll zwar als Zeuge verhört werden. Doch ihm wird auch selbst vorgeworfen, an dem Missbrauch beteiligt gewesen zu sein. Virginia Giuffre behauptet, sie sei im Jahr 2001 im Haus Maxwells in London zum Sex mit dem zweitältesten Sohn der Queen gedrängt worden. Damals war sie erst 17 Jahre alt. Zum Beweis legte sie ein Foto vor, das alle drei in einem oberen Stock des Hauses zeigt, Andrews Arm ist um die entblösste Taille des Mädchens gelegt. Der Prinz behauptet jedoch, sich nicht an eine Begegnung zu erinnern und legte sogar nahe, das Bild sei möglicherweise gefälscht.

In britischen Medien wurde spekuliert, Andrew weigere sich womöglich, mündlich auszusagen und stelle nur eine schriftliche Beantwortung von Fragen in Aussicht. (vof/gf/nim)

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