Ein Appell an die Gemeinschaft
Keine Rechte ohne Pflichten

Wir können nicht nur fordern, sondern müssen der Gemeinschaft etwas zurückgeben.
Publiziert: 13.07.2023 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2023 um 22:48 Uhr
Céline Zahno

Viele von uns waren während Corona erstmals mit gesellschaftlichen Pflichten konfrontiert. Die Pandemie ist vorbei, aber die soziale Verantwortung darf nicht aufhören.

Die Schweizer Generation Z ist sorgenfrei aufgewachsen, sie kann sich sicher fühlen, ist gewohnt an Wohlstand. Notfalls hilft ja der Staat.

Dann kam Corona, und wir alle lernten: Neben den Rechten gibt es Pflichten.

Alle reden über den Klimawandel – und hinterlassen nach dem Züri Fäscht dennoch Abfallberge.
Foto: keystone-sda.ch
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Viele bemühten sich und blieben zu Hause. Sie opferten zwei Jahre ihrer Jugend, um ältere Menschen zu schützen. Das war frustrierend, aber wir lernten, wie eine Gesellschaft funktionieren sollte. Nicht jede und jeder für sich, sondern alle müssen etwas beitragen.

Gilt diese Haltung nach der Pandemie immer noch? Alle reden über den Klimawandel – und hinterlassen nach dem Züri Fäscht Abfallberge. Sie wissen ja: Am nächsten Morgen kommt die Müllabfuhr. Wer Teilzeit arbeitet, zahlt weniger in die Pensionskasse ein – und verlangt, im Alter gleich viel zu erhalten wie jene, die Vollzeit arbeiten.

Diese Rechnung geht nicht auf. Wer Rechte will, muss Pflichten erfüllen. Wir müssen in allen Bereichen der Gesellschaft mehr Verantwortung übernehmen.

Es wird nicht immer jemand da sein, der den Müll hinter uns einsammelt. Wir müssen ihn selbst wegtragen.

Die Bielerin Céline Zahno (22) studiert Politikwissenschaften in Amsterdam. Der Kommentar entstand im Rahmen des Blick-Mediacamps.

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