Sprachaufenthalt in London
Do you speak English? Ja, jetzt schon!

Sprichst du Englisch? Ja, jetzt schon! Über das Abenteuer, drei Monate für einen Sprachkurs nach London zu zügeln.
Publiziert: 19.11.2015 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:55 Uhr
Von Céline Strässle

Man nehme etwas Abenteuerlust, eine Handvoll Motivation und eine Prise Zeit: Das Rezept für einen Sprachaufenthalt ist einfach. In den Monaten bis zum Studienbeginn wollte ich bei einem dreimonatigen Auslandsaufenthalt meine Englischkenntnisse aufpolieren. Die Schwierigkeiten begannen allerdings schon vor dem Kofferpacken. Denn so einfach die Wahl der Sprache ist – so schwierig ist die Wahl der Destination: Beinahe die ganze Welt lädt heutzutage zum Englischlernen ein. Australien, Südafrika, Malta, Singapur, USA, England.

Was sollte es sein? Surf-Groove, Cowboy-Flair oder City-Vibe? Schlussendlich gewinnt London, die Weltnummer eins zum Englischlernen, das Rennen. Von einem Ostschweizer 5000-Seelen-Dorf in eine Acht-Millionen-Metropole – ein riesiges Abenteuer. Koffer packen, Abschiedstränen verdrücken und ab gehts mitten hinein in die Megastadt.

Mein neues «Zuhause» ist ein Einzelzimmer in einer Studentenresidenz. Der Raum ist freundlich, hell, modern – nur die Platzverhältnisse sind britisch, also knapp. Auf meinem Stock befinden sich fünf weitere Zimmer, die Küche bildet den gemeinsamen Aufenthaltsraum. Es lebt sich toll hier. In meiner kleinen Zelle habe ich (fast) unbegrenzte Freiheiten – solange man die ellenlangen Hausregeln beachtet und angebrannte Nudeln nicht die Feuerwehr alarmieren. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Location ist ideal: Nur drei U-Bahn-Stationen sind es bis zur Stadtmitte, zur Sprachschule dauert der Fussmarsch fünf Minuten.

London ist die beliebteste Destination zum Englischlernen weltweit.
Foto: Céline Strässle
In der Sprachschule EC London kommen Jugendliche aus der ganzen Welt zusammen.

 Die Lernschmiede ist in einem riesigen Backsteingebäude untergebracht, in dem sich auch Firmensitze diverser britischer Unternehmen befinden. Dementsprechend multikulti geht es hier zu und her. Gestandene Business-Männer mischen sich unter leger gekleidete Studenten aus aller Welt. In meiner Klasse hat es Koreaner, Japaner, Brasilianer, Deutsche, Schweden. Das Durchmischen der Kulturen ist im EC, dem English-College, das weltweit Sprachkurse anbietet, Programm. Die Schule ist sehr darauf bedacht, möglichst wenige Studenten mit gemeinsamer Muttersprache in derselben Klasse unterzubringen. Etwas holprig unterhalten wir uns auf Englisch – viele asiatische Namen sind für Europäer ein Zungenbrecher. Der Koreaner Shu Meng nennt sich kurzerhand Fabian – einfachheitshalber.

Wie man es in einer Boom-City wie London erwartet, ist das Klassenzimmer eine Hightech-Oase. Als junge Frau aus der «Wandtafel-Generation» staune ich nicht schlecht über das hypermoderne Smartboard, das fast eine ganze Wand einnimmt. Das Zauberding kann alles: Schreiben, Sprechen, im Internet surfen und im Zweifelsfall das koreanische Wort für «Rosenkohlschäler» übersetzen. Doch mit diesem digitalen Helfer ist das Vermitteln einer Fremdsprache noch lange nicht getan – dazu braucht es engagierte Lehrer. Meine Klasse, die sich auf das Cambridge First Certificate vorbereitet, wird von Mark und Kat betreut, zwei jungen und rundum motivierten Coaches. Sie bringen uns mit Geduld und Humor die Feinheiten der englischen Sprache bei.

Lernen in Kleingruppen ermöglicht eine individuelle Betreuung.

Der Unterricht ist gegliedert in Grammatik, Hörverstehen, Schreiben und Sprechübungen. Je nach Vorlieben können die Kursstunden pro Tag individuell gewählt werden. Ich habe mich für einen Halbtageskurs entschieden. Somit bleibt am Nachmittag genügend Zeit, London zu erkunden (nach den obligatorischen, etwa zweistündigen Hausaufgaben). Camden Lock Market, Notting Hill, das British Museum –  kaum ein Tag, an dem ich nicht durch die Stadt streife. Und natürlich stehen am Wochenende auch Ausflüge an, die teilweise von der Schule organisiert werden: Stonehenge, die Küstenstadt Brighton und die Universitätshochburgen Cambridge und Oxford.

Die Zeit vergeht zu schnell. Spätsommer, Herbst und den Christmas-Wahnsinn in der Megacity durfte ich erleben. In meiner letzten Woche ist die wichtigste Shopping-Meile Oxford-Street mit Kunstschnee gepudert, mit gigantischen Lichterketten geschmückt und von gefühlten 1000 Nikoläusen bevölkert. Weihnachtsfeeling kommt bei mir allerdings nicht auf: Bei mir stehen die mehrstündigen Abschlussprüfungen an.

Etwas flau ist mir im Magen, als ich meine Prüfungsblätter ausfülle – unter den wachsamen Augen eiserner Ladys, die jeden Fehler sofort erspähen. Was war nochmals der Unterschied zwischen Present Simple, dem Past Perfect und dem Past Perfect Continuous? Alles geht gut, Kat und Mark haben grossartige Arbeit geleistet! Nach drei Monaten in dieser tollen Stadt fühle ich mich schon als richtige Londonerin. U-Bahn-Plan lesen, im Pub einen Schwatz halten, links Velofahren – alles kein Problem mehr. «When a man is tired of London, he is tired of life.» Wenn ein Mensch von London genug hat, ist er auch des Lebens überdrüssig, heisst es. Stimmt! Ich komme wieder. See you, London!

Gut zu wissen

Unterkunft
Neben der beschriebenen, individuellen Unterkunft gibt es auch die Möglichkeit, in einer Privatfamilie unterzukommen. Dies bietet den Vorteil, dass man auch ausserhalb des Unterrichts viel Englisch spricht. Ein Nachteil sind die meist langen Anfahrtswege aus den Vororten ins Zentrum.

Klassengrösse
Maximal zwölf Schüler sind in einer Klasse. Somit können die Lehrer auch auf individuelle Bedürfnisse eingehen.

Dauer
Die Dauer des Kurses kann selbst bestimmt werden, je nach Zeit und Bedürfnissen. Ein Sprachreisebüro kann ein individuelles Programm zusammenstellen. Prüfungsvorbereitungskurse haben meist eine Mindestdauer.

Alter
Gute Sprachschulen gruppieren die Schüler nach Altersklassen. Für «ältere Semester» gibt es gesonderte Kurse, die speziell für ein Publikum ab 30 Jahren zugeschnitten sind.

Informationen
www.ecenglish.com
www.efswiss.ch
www.boalingua.ch

Unterkunft
Neben der beschriebenen, individuellen Unterkunft gibt es auch die Möglichkeit, in einer Privatfamilie unterzukommen. Dies bietet den Vorteil, dass man auch ausserhalb des Unterrichts viel Englisch spricht. Ein Nachteil sind die meist langen Anfahrtswege aus den Vororten ins Zentrum.

Klassengrösse
Maximal zwölf Schüler sind in einer Klasse. Somit können die Lehrer auch auf individuelle Bedürfnisse eingehen.

Dauer
Die Dauer des Kurses kann selbst bestimmt werden, je nach Zeit und Bedürfnissen. Ein Sprachreisebüro kann ein individuelles Programm zusammenstellen. Prüfungsvorbereitungskurse haben meist eine Mindestdauer.

Alter
Gute Sprachschulen gruppieren die Schüler nach Altersklassen. Für «ältere Semester» gibt es gesonderte Kurse, die speziell für ein Publikum ab 30 Jahren zugeschnitten sind.

Informationen
www.ecenglish.com
www.efswiss.ch
www.boalingua.ch

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