Auch für Haustiere gilt eine vereinfachte Einreise
Paris ist die erste Flüchtlingskatze in der Schweiz

Wegen der Notsituation in der Ukraine gilt auch für die Haustiere von Geflüchteten eine vereinfachte Einreise. Paris ist die erste Flüchtlingskatze, die im Tierheim des Zürcher Tierschutzes aufgenommen wurde.
Publiziert: 24.03.2022 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2022 um 15:47 Uhr
Katja Richard

Es war ein tränenreicher Abschied: Katze Paris wurde am 1. März im Tierheim des Zürcher Tierschutzes abgegeben. «Die Besitzerin ist mit ihrer Mutter im Bundesasylzentrum in Zürich untergebracht», erklärt Geschäftsleiter Rommy Los (54). Dort sind jedoch keine Haustiere erlaubt. «Es war traurig. Aber die Familie kann ihr Büsi jederzeit besuchen kommen.» Unterbringung und allfällige Tierarztbehandlungen sind gratis.

Das sei wichtig. «Die Tiere bedeuten für die Menschen in ihrer Notlage eine grosse emotionale Unterstützung und geben ihnen Kraft in dieser schwierigen Situation», sagt Los. Tatsächlich geniessen die mitgebrachten Haustiere aus der Ukraine auf Entscheidung des Bundes eine vereinfachte Einreise. Problematisch ist allerdings, dass die Tollwut in der Ukraine nicht ausgerottet ist. Im Normalfall gelten strenge Einfuhrbestimmungen für Tiere aus solchen Ländern.

Im Zweifelsfall in Quarantäne

Darum muss nachträglich für jedes Haustier geprüft werden, ob es den nötigen Impfschutz mitbringt. Im Zweifelsfall muss es in Quarantäne – entweder bei den Besitzern oder in einem Tierheim. Weil Tollwut für Mensch und Tier tödlich ist, dürfen Tiere im Verdachtsfall nur von geimpftem Personal versorgt werden. Dies können kantonsweit neben dem Veterinäramt nur der Zürcher Tierschutz und das Tierheim Pfötli gewährleisten.

Paris, die erste Flüchtlingskatze aus der Ukraine. Ihre Besitzerin ist im Asylzentrum Zürich untergebracht.
Foto: © Zürcher Tierschutz, Samira Zwyssig
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Flüchtlingskatze Paris: Sie ist vorläufig im Tierheim untergebracht.
Foto: Zvg

Für die Katze Paris sind alle nötigen Unterlagen vorhanden. Nach ihrer Ankunft im Tierheim hat der Zürcher Tierschutz eine Initiative ins Leben gerufen, innert kürzester Zeit wurden in Zusammenarbeit mit regionalen Tierheimen und Tierpensionen unbürokratisch 100 Pflegeplätze für Hunde, Katzen und Kleintiere wie Nager und Vögel geschaffen. Für den Transport kommt die Stiftung TierRettungsDienst zum Einsatz. Laut Rommy Los ist damit zu rechnen, dass mit den Flüchtlingen weitere Haustiere aus der Ukraine in die Schweiz kommen. Im Kanton sind bis jetzt etwas über 30 Tiere eingetroffen, die meisten konnten bei ihren Besitzern bleiben.

Katze Paris hat sich an ihr temporäres Daheim gewöhnt. «Anfangs war sie etwas mürrisch», sagt Rommy Los. «Jetzt geniesst sie die Streicheleinheiten unserer Tierpfleger.» Dennoch hoffen die Tierschützer, dass Paris bald wieder bei ihrer Familie sein kann.

So kannst du den Flüchtlingen helfen

Hier kannst du dich melden: Bei Campax, einer private Bürgeraktion: www.campax.org. Bei der Basler Organisation «Gastfamilien für Flüchtlinge GGG – Stichwort Ukraine» via Telefon 075 413 99 65. Oder bei der Ukraine-Anlaufstelle des Kantons Zürich, per Mail ukraine@sa.zh.ch und via Telefon 043 259 24 41.

Unter anderen haben die Glückskette, Unicef oder das Schweizerische Rote Kreuz zu Geldspenden aufgerufen.

Hier kannst du dich melden: Bei Campax, einer private Bürgeraktion: www.campax.org. Bei der Basler Organisation «Gastfamilien für Flüchtlinge GGG – Stichwort Ukraine» via Telefon 075 413 99 65. Oder bei der Ukraine-Anlaufstelle des Kantons Zürich, per Mail ukraine@sa.zh.ch und via Telefon 043 259 24 41.

Unter anderen haben die Glückskette, Unicef oder das Schweizerische Rote Kreuz zu Geldspenden aufgerufen.

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