Meine Freundin hat sehr starkes PMS. Es herrscht deshalb vor ihren Tagen bei uns immer sehr schlechte Stimmung – bis hin zum Streit. Wenn ich sie darauf anspreche, wird sie wütend. Dabei möchte ich doch nur aufzeigen, dass es vielleicht am PMS liegen könnte und nicht so schlimm sei. Was soll ich tun?
R. (32, m)
Lieber R.
Zu den leidigen Seiten des Prämenstruellen Syndroms (PMS) gehört, dass man im Moment, wenn es zuschlägt, oft so oder so nur noch alles falsch machen kann. Das gilt für Angehörige, aber auch viele betroffene Frauen erleben das sich selbst gegenüber so. Was man auch tut, es misslingt oder regt auf. Oft hilft in solchen Momenten nur die stille Erinnerung daran, dass das Ganze vorbeigeht. Nur ist das leider ein schwacher Trost, wenn die Fetzen schon fliegen oder die Tränen bereits fliessen.
Dass ihr PMS in eurer Beziehung offen zu einem Thema macht, ist ein guter Schritt. Ihr werdet generell leichter darüber sprechen können, wenn deine Freundin nicht mittendrin steckt. Sucht euch dafür also einen ruhigen, entspannten Moment in einer anderen Phase des Zyklus.
Lass dir von deiner Freundin erzählen, wie sie ihr PMS erlebt. Was genau macht ihr zu schaffen? Kennt sie bereits Dinge, die ihr helfen? Kann sie sagen, was sie sich von dir wünscht, wenn die Belastung akut ist? Vermutlich könnt ihr so zwar keinen Plan erarbeiten, der euch komplett jeden Zoff erspart, aber vielleicht doch eine Erleichterung finden.
Als genereller Tipp ist es gut zu wissen, dass der Kommentar «Es ist nicht schlimm» in Krisen selten hilft. Er ist zwar lieb gemeint und mag auf einer übergeordneten Ebene auch stimmen. Die gefühlte Realität präsentiert sich aber nun mal anders. Emotionale Not fängt man besser auf, wenn man ihr ruhig Raum lässt, statt sie reflexartig zu relativieren oder wegzuwischen.
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