Meine Freundin (31) und ich (34) sind seit vier Jahren ein Paar. Ich liebe sie sehr und sehe meine Zukunft mit ihr. Etwas liegt mir aber auf dem Magen: Wir machen eigentlich immer das, was sie will. Oft ignoriert sie mich einfach, bis ich nachgebe. Bleibe ich mal hart, gibt es Streit und Tränen. Ich habe schon alles versucht, um mich durcfühhzusetzen, aber nichts funktioniert. Mittlerweile versuche ich es erst gar nicht mehr, obwohl ich weiss, dass das nicht gut ist. Daniel
Lieber Daniel
Dass du keine Lust mehr hast, in eine Diskussion einzusteigen, wenn du dich schon von Anfang an als Verlierer siehst, ist nachvollziehbar. Durch deine Kapitulation gefährdest du die Beziehung allerdings genauso stark wie deine Freundin mit ihren Manipulationen.
Du wirst lernen müssen, dich abzugrenzen. Das fängt damit an, dass du klipp und klar aussprichst, was du möchtest. Bleibst du schwammig, wirst du viel eher überstimmt. Erbitte dir Bedenkzeit, wenn du nicht sofort weisst, was du willst.
Vermutlich wird deine Freundin dann relativ schnell ihr altes Muster zeigen. Dann ist es zentral, dass du zwar kommunikativ auf sie eingehst, aber deshalb inhaltlich nicht nachgibst. Sag ihr, dass du verstehst, dass sie etwas anderes möchte, dir dein Anliegen aber wichtig ist. Dann sind Geduld und Nerven gefragt, weil ihr müsst beide erst lernen, dass es sich lohnt, eine Uneinigkeit auch mal eine Weile auszuhalten und dann kreativ nach einer Lösung zu suchen.
Gut möglich, dass ihr das Thema «Streit und Weinen» mal in Ruhe gesondert besprechen müsst. Es muss klar sein, dass Weinen als bewusst eingesetztes Druckmittel ein absolutes No-Go ist. Verliert deine Freundin tatsächlich die Kontrolle, könnt ihr für diese Momente ein Timeout vereinbaren und später weiterdiskutieren, wenn sie sich beruhigt hat.
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