Meine Freundin (25) wurde als Kind missbraucht und hat deshalb einen Vaginismus. Sie möchte aber gern ein normales Sexleben mit mir. Sie kann nicht, weil sie sich beim Versuch des Einführens verkrampft. Es geht dann überhaupt nicht. Was können wir versuchen, damit es klappt? M. (27, m)
Lieber M.
Offenbar haben du und deine Freundin bereits eine Idee davon und einen Namen dafür, was es für sie im Moment unmöglich macht, eindringenden Geschlechtsverkehr zu haben. Das ist schon mal eine ganz wichtige Basis, denn viele Frauen, die unter einem Vaginismus leiden, haben keine Vorstellung davon, dass sich ihre Beckenbodenmuskeln so stark verkrampfen können, dass ein Eindringen unmöglich wird oder heftige Schmerzen auslöst.
Bei einem Vaginismus wird das Einführen eines Objekts mehr oder weniger bewusst als Bedrohung wahrgenommen. Der Körper möchte sich also Folge vor dieser Gefahr schützen, wobei diese in der Regel nicht oder nicht mehr realistisch ist. Wenn deine Freundin diesen Zusammenhang versteht, kann sie anfangen, die Situation zu beeinflussen.
Als Partner hast du keine einfache Rolle. Einerseits sind Geduld und Verständnis von dir gefragt, andererseits darf auch deine Welt wichtig sein. Es kann deshalb Sinn machen, dass du in die Behandlung miteinbezogen wirst, wobei aber offen ist, wie intensiv das sein kann. Es ist nämlich wichtig, dass deine Freundin frei und selbstbestimmt handeln kann. Das gilt doppelt, weil sie diese Missbrauchserfahrung gemacht hat.
Zu einer guten Behandlung eines Vaginismus gehört, dass die Paarebene nicht vergessen geht, wenn jemand gerade in einer Beziehung ist. Also dass man auch darüber spricht, wie sich ein Paar jenseits der Penetration Inseln von Lust und Nähe schaffen kann. So könnt ihr einen sicheren Raum für Sexualität schaffen.
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Je nachdem, wie viele Mails gerade in der Beratung eintreffen, kann es eine Weile dauern, bis ich dir antworten kann. Ich gebe mir jedoch Mühe, auf alle Fragen einzugehen.
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