Eine Frau hält in den Händen eine Tasse mit heissem Tee.
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Trinken gegen die Kälte
Wie gesund ist Tee wirklich?

Die Kälte setzt uns zu: Thermoskannen und Teetassen sind bereits überall hoch im Kurs. Doch was kann Tee noch ausser aufwärmen und gut schmecken?
Publiziert: 15.09.2020 um 12:14 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2020 um 12:34 Uhr

Vieles deutet auf die Ankunft des Winters hin: Weihnachtsmärkte und -beleuchtungen werden in den Städten aufgebaut bzw. aufgehängt, Regale der Grossverteiler und kleiner Fachgeschäfte erinnern daran, dass sich das Jahr seinem Ende neigt und am Arbeitsplatz sollen noch möglichst alle Geschäfte vor Jahresende abgewickelt werden. Die für viele wohl unangenehmste Randerscheinung der sonst so familiären, herzerwärmenden und funkelden Jahreszeit ist - abgesehen von Jahresabschlussrechnungen - die Kälte.

Während der Winter in den Bergen schon eingetroffen ist, dringt er nun auch bis ins unterste Schweizer Tiefland vor. Zwischen Wohnung und Arbeitsplatz zieht man sich schon jetzt möglichst dick an, um der beissend kalten Luft möglichst unbeschadet zu entkommen. Sobald man zu Hause oder am Arbeitsplatz ankommt, wird das Verlangen nach einem erwärmenden Getränk laut. Es muss nicht immer Kaffee sein. Tee ist längst nicht mehr nur ein Mittel gegen Erkältung und Grippe, Tee ist auch ein Trendgetränk. Doch wie gesund ist Tee wirklich?

Gegen Krebs, Müdigkeit und Demenz

Dem Tee werden eine Menge wundersame Wirkungen nachgesagt. Er soll u.a. gegen Krebs, Müdigkeit, Fieber, Demenz und Depression helfen. Vor allem den sogenannten Polyphenolen, sekundäre Pflanzenstoffe, solle eine schützende Wirkung auf den Körper zukommen. So zeigt z.B. eine Studie, die im Frühling dieses Jahres von der University of Singapore im Fachblatt «The Journal of Nutrition, Health & Aging» publiziert wurde, dass der Kosnum von Grün-, Schwarz- oder Oolong-Tee das Alzheimer-Risiko bei erblich bedingten Risikopatienten um 86 Prozent senkte.

Eine Tasse Tee schmeckt gut und wärmt auf, doch was kann Tee noch?
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Auch einer im Frühsommer 2017 im Fachblatt «Journal of Hepatology» erschienen Studie der Erasmus-Universität in Rotterdam zufolge, soll neben Kaffee auch Tee einer Leberleberfibrose vorbeugen. So könne Kaffee- und Teekonsum die Narbenbildung in der Leber möglicherweise verhindern, bevor die Lebererkrankung überhaupt nachweisbar sei. Ob sich eine regelmässige Kaffee- oder Teepause im Hinblick auf die Lebergesundheit tatsächlich lohne, blieb allerdings trotzdem offen.

Drei Fakten über Tee
  1. 85 Liter Tee trinkt ein Mensch pro Jahr
    Herbst ist Teezeit – und das Getränk ist so gefragt wie nie: Der jährliche Pro-Kopf-Konsum macht Tee global zum beliebtesten Heissgetränk sowie zum am meisten konsumierten alkoholfreien Getränk. Im Trend sind Mate und Geschmackssorten wie Goji und Hanf.
  2. 173 Mio Franken Umsatz in der Schweiz
    Im Jahr 2020 werden in der Schweiz pro Kopf 20 Franken für Tee ausgegeben und durchschnittlich rund 300 Gramm des Getränks konsumiert. Das ist viel, aber im Vergleich zu Grossbritannien, dem Tee-Land schlechthin, immer noch bescheiden: Dort sind es pro Kopf 1,2 Kilogramm. Von dieser jährlich weltweit geernteten Menge ist China für 2,4 Millionen Tonnen verantwortlich, an zweiter Stelle ist Indien mit 1,3 Millionen Tonnen.
  3. 6 Mio Tonnen werden produziert
    Auch in der Schweiz wird Tee angebaut: Auf dem Monte Verità bei Ascona TI gibt es seit 2005 eine Plantage mit über 1300 Teepflanzen.
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    Herbst ist Teezeit – und das Getränk ist so gefragt wie nie: Der jährliche Pro-Kopf-Konsum macht Tee global zum beliebtesten Heissgetränk sowie zum am meisten konsumierten alkoholfreien Getränk. Im Trend sind Mate und Geschmackssorten wie Goji und Hanf.
  2. 173 Mio Franken Umsatz in der Schweiz
    Im Jahr 2020 werden in der Schweiz pro Kopf 20 Franken für Tee ausgegeben und durchschnittlich rund 300 Gramm des Getränks konsumiert. Das ist viel, aber im Vergleich zu Grossbritannien, dem Tee-Land schlechthin, immer noch bescheiden: Dort sind es pro Kopf 1,2 Kilogramm. Von dieser jährlich weltweit geernteten Menge ist China für 2,4 Millionen Tonnen verantwortlich, an zweiter Stelle ist Indien mit 1,3 Millionen Tonnen.
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    Auch in der Schweiz wird Tee angebaut: Auf dem Monte Verità bei Ascona TI gibt es seit 2005 eine Plantage mit über 1300 Teepflanzen.
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Trinken nicht vergessen

Zwar decken Studienergebnisse längst nicht alle Gesundheitsversprechen der Tee-Community ab, dennoch gibt es einige Hinweise darauf, dass Tee eine gesunde Wirkung auf unseren Körper hat. Fest steht, dass Tee zur Deckung des täglichen Flüssigkeitsbedarfs beiträgt. Dazu kommt, dass Tee keine Kalorien enthält - vorausgesetzt man fügt keinen Zucker hinzu. Auch ist bekannt, dass warmes Wasser vom Körper leichter aufgenommen werden kann als kaltes.

Trotzdem ist Tee nicht gleich Tee: Bei stark industriell verarbeitetem Tee entfaltet sich das Aroma nicht gleich intensiv wie bei in wenig Arbeitsschritten abgepacktem Tee. Die Oberfläche des Aromenträgers wird durch die maschinelle Verarbeitung immer kleiner und der Tee verliert damit seinen Geschmack. Stark verarbeiteter Tee landet meistens in portionierten Teebeutelchen. Dem gegenüber steht der Tee, der nach Ernte und Trocknung direkt verpackt wird und selbst portioniert werden kann. Doch auch bei dieser Art von Tee sollte auf die Qualität geachtet werden: Tee kann nämlich durch Schadstoffe verunreinigt werden. Es könnte sich also lohnen, Tee aus kontrolliertem Anbau zu konsumieren.

Aufwärmen und entspannen

Man kann über den gesundheitlichen Nutzen von Tee diskutieren. Nichtsdestotrotz sind weitere Untersuchungen nötig, um dem Tee eine gesundheitsfördernde Wirkung zu belegen. Bis es soweit ist, konsumiert man Tee bestenfalls dann, wenn man Lust dazu hat und achtet idealerweise auf die Herkunft und die Produktion des Tees - so kann einem der Teegenuss eigentlich nur Gutes bringen.

Ingwer-Zitronen-Punsch für kalte Tage

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