Der grosse Herbst-Hype um den Beaujolais
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Alle Jahre wieder:Der Herbst-Hype um den Beaujolais

Alle Jahre wieder
Der grosse Hype um den Beaujolais

Im französischen Beaujolais knallen derzeit die Korken. Der erntefrische Jungwein wird seit einigen Wochen ausgeschenkt und verkauft. Die Japaner baden sogar darin. Ob der Beaujolais auch schmeckt? Unser Experte testet ihn im Video.
Publiziert: 09.12.2022 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2023 um 17:13 Uhr
Dies ist ein bezahlter Beitrag, präsentiert von Mondovino

Am 17. November 2022 war es wieder so weit. Wie immer am dritten Donnerstag im November wurde weltweit der erste Wein des diesjährigen Jahrgangs ausgeschenkt: der Beaujolais Nouveau. Kurz nachdem in Lyon die Fässer durch die Altstadt gerollt werden, dürfen die erntefrischen Tropfen in den Verkauf geraten. Mit geselligem Treiben feiert man in ganz Frankreich ausgelassen die Ankunft des jungen Rebensafts. Aus eigener Erfahrung bleibt dabei keine Kehle trocken. Auch international wird dieses Datum dick im Weinkalender eingetragen. In Japan beispielsweise erfreuen sich die Weinfans einer gleichwohl einzigartigen wie etwas dekadenten Tradition: dem gemeinsamen Bad im Beaujolais Nouveau.

Fluch und Segen zugleich

Die süffigen Partyweine und deren intensive Vermarktung bringen zweifellos internationale Aufmerksamkeit für die etwas in Vergessenheit geratene Weinregion Beaujolais. Diese steht nämlich nicht nur im Schatten von Bordeaux und dem Burgund, sondern vermehrt auch vom Languedoc-Roussillon und dem nördlichen und südlichen Rhonegebiet. Der Niedergang der einst so stolzen Region zwischen Lyon und dem burgundischen Mâconnais hat verschiedene Gründe. Noch in den 1970er-Jahren erzielten die besten Exemplare ähnlich hohe Preise wie die angesagten Burgundertropfen. Ohne Zweifel sind die Massenbesäufnisse mit den jungen und oft etwas banalen Zechweinen für den Ruf des Beaujolais nicht wirklich förderlich. Dennoch erlebt die Region seit einiger Zeit eine Wiedergeburt. Vor allem seit Spitzenproduzenten aus der Côte d’Or (Burgund) in grossem Mass in das Gebiet investierten, spricht man sogar von einem regelrechten Hype.

Komplexe und preiswerte Crus

Denn das Beaujolais hat für Wein- und Gastrofans einiges zu bieten. In den 10 Cru-Lagen, südlich des burgundischen Städtchens Mâcon, werden die weltweit besten Gamays produziert. Im Burgund nicht für die Produktion von Qualitätswein zugelassen, entwickelt die Rebsorte hier besonders charmante Weine. Vor allem die Weine aus der Spitzenappellation «Moulin-à-Vent» sind langlebige, elegante und unglaublich vielseitige Speisenbegleiter. Ich persönlich habe die Cru-Weine aus dem Beaujolais vor ein paar Jahren an einem Tasting kennengelernt und bin seither ein grosser Fan. Man darf nur nicht den Fehler machen und diese Flaschen zu früh entkorken. Denn in ihrer Jugend sind sie oft sperrig und verschlossen und öffnen ihr ganzes Potenzial erst nach ein paar Jahren der Flaschenreifung. Dann aber sind sie wunderbar elegant, vielschichtig und einfach nur funky.

Das historische Weinbaugebiet Beaujolais liegt zwischen dem burgundischen Städchen Mâcon und der Grossstadt Lyon.
Foto: Shutterstock
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Macération carbonique

Dass der Wein überhaupt schon so früh ausgeschenkt und verkauft werden kann, verdanken die Weintrinker einer ganz bestimmten Herstellungstechnik. Die sogenannte «Macération carbonique» (Kohlensäuremaischung) ist vermutlich die älteste Herstellungsmethode für Rotwein. Entrappte und unversehrte Trauben werden in einen Behälter gegeben, und dieser wird von unten mit CO2 angereichert, um jeglichen Sauerstoff zu eliminieren. Die ganzen Trauben beginnen nach ein paar Tagen im verschlossenen Tank eine intrazelluläre Gärung. Erst danach wird die Maische abgepresst und mit Hilfe von Hefen vergärt. Die Technik bewirkt, dass selbst bei farbstoff- und tanninreichen Rebsorten viel fruchtigere und jung zu trinkende Rotweine entstehen als bei der klassischen Maischegärung.

Dass der Wein überhaupt schon so früh ausgeschenkt und verkauft werden kann, verdanken die Weintrinker einer ganz bestimmten Herstellungstechnik. Die sogenannte «Macération carbonique» (Kohlensäuremaischung) ist vermutlich die älteste Herstellungsmethode für Rotwein. Entrappte und unversehrte Trauben werden in einen Behälter gegeben, und dieser wird von unten mit CO2 angereichert, um jeglichen Sauerstoff zu eliminieren. Die ganzen Trauben beginnen nach ein paar Tagen im verschlossenen Tank eine intrazelluläre Gärung. Erst danach wird die Maische abgepresst und mit Hilfe von Hefen vergärt. Die Technik bewirkt, dass selbst bei farbstoff- und tanninreichen Rebsorten viel fruchtigere und jung zu trinkende Rotweine entstehen als bei der klassischen Maischegärung.

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Im breiten Weinsortiment von Coop finden Sie sowohl die süffigen und unkomplizierten Beaujolais Nouveaux als auch ausgezeichnete Crus! Und selbstverständlich ganz viele andere Weine aus Frankreich, der Schweiz und der grossen Weinwelt.

Lassen Sie sich inspirieren!

Ich habe mich in den letzten Tagen intensiv mit dem Beaujolais-Gebiet und deren Weinen beschäftigt. Insbesondere der Spitzenproduzent Georges Duboeuf ist mir dabei äusserst positiv in Erinnerung geblieben. Er vereint in seinen Weinen alles, was das Gebiet einzigartig macht. Die Tropfen sind frischfruchtig, unkompliziert und süffig oder aber vielschichtig, elegant und langlebig.

Diese vier Tropfen sollten Sie probieren

Der Partytiger: Beaujolais AOC Nouveau Cuvée Novalis, für 5.95 Franken

Dieser Wein ist wie eine spontane Party. Nicht zu viel nachdenken und einfach den Moment geniessen. Die Nase ist einladend mit süssen Aromen von Himbeersirup, etwas Bananen und exotischen Früchten. Am Gaumen mit guter Säure, leichtem Körper und milden, samtigen Tanninen. Der Tropfen hat einen sagenhaften Trinkfluss und einen mittellangen Abgang. Trinken Sie ihn leicht gekühlt zu Apérohäppchen, Aufschnitt oder einfach aus purer Freude am Leben.

Dieser Wein ist wie eine spontane Party. Nicht zu viel nachdenken und einfach den Moment geniessen. Die Nase ist einladend mit süssen Aromen von Himbeersirup, etwas Bananen und exotischen Früchten. Am Gaumen mit guter Säure, leichtem Körper und milden, samtigen Tanninen. Der Tropfen hat einen sagenhaften Trinkfluss und einen mittellangen Abgang. Trinken Sie ihn leicht gekühlt zu Apérohäppchen, Aufschnitt oder einfach aus purer Freude am Leben.

Der Aufreizende: Beaujolais-Villages Nouveau G. Duboeuf AOC, für 8.50 Franken

Ein Beaujolais Nouveau der etwas gehobeneren Klasse. Obwohl er primär einen sehr lebendigen und süffigen Eindruck macht, kommen ausser den klassischen Himbeer- und Bananennoten in der Nase zusätzliche Aromen von frischer Blumenwiese oder Kirschgelee dazu. Am Gaumen mit dezenter Säure, milden Tanninen und einem ansprechenden und trinkflussanregenden Abgang. Kombinieren Sie diesen unkomplizierten Tropfen zum Apéro oder zu leichten Vorspeisen.

Ein Beaujolais Nouveau der etwas gehobeneren Klasse. Obwohl er primär einen sehr lebendigen und süffigen Eindruck macht, kommen ausser den klassischen Himbeer- und Bananennoten in der Nase zusätzliche Aromen von frischer Blumenwiese oder Kirschgelee dazu. Am Gaumen mit dezenter Säure, milden Tanninen und einem ansprechenden und trinkflussanregenden Abgang. Kombinieren Sie diesen unkomplizierten Tropfen zum Apéro oder zu leichten Vorspeisen.

Die Fruchtbombe: Coop Naturaplan Bio Beaujolais AOC G. Duboeuf, für 11.50 Franken

Der Wein ist eine grossartige Alternative zu jungem Blauburgunder oder einem Dôle aus hiesigen Gefilden. In der Nase sehr aromatisch, mit Aromen von Erdbeeren, Preiselbeeren und roten Kirschen. Auch am Gaumen entwickelt der biologisch angebaute Tropfen eine wahre Fruchtexplosion. Überdies weiss er mit guter Säurestruktur, weichen und gleichzeitig spürbaren, gut integrierten Tanninen und einem verlängerten Abgang zu gefallen.

Der Wein ist eine grossartige Alternative zu jungem Blauburgunder oder einem Dôle aus hiesigen Gefilden. In der Nase sehr aromatisch, mit Aromen von Erdbeeren, Preiselbeeren und roten Kirschen. Auch am Gaumen entwickelt der biologisch angebaute Tropfen eine wahre Fruchtexplosion. Überdies weiss er mit guter Säurestruktur, weichen und gleichzeitig spürbaren, gut integrierten Tanninen und einem verlängerten Abgang zu gefallen.

Der Komplexe: Moulin-à-Vent Fût de Chêne Georges Duboeuf AOC, für 17.50 Franken

Dieser Wein gehört in den Keller eines jeden Weinliebhabers! Zu diesem sensationellen Preis-Genuss-Verhältnis braucht man anderswo lange suchen. In der Nase mit betörendem Bouquet und Aromen von wilden Erdbeeren und dunklen Beeren, gepaart mit schön integrierten, leicht erdigen Holzfassnoten. Am Gaumen mit straffer Säure, elegantem und dennoch kräftigem Körper und einem langen, leicht rauchigen Abgang. Den Wein können Sie mit verschiedenen Speisen kombinieren, hervorragend schmeckt er zu Schweinskotelett oder einem herzhaften Pastagericht.

Dieser Wein gehört in den Keller eines jeden Weinliebhabers! Zu diesem sensationellen Preis-Genuss-Verhältnis braucht man anderswo lange suchen. In der Nase mit betörendem Bouquet und Aromen von wilden Erdbeeren und dunklen Beeren, gepaart mit schön integrierten, leicht erdigen Holzfassnoten. Am Gaumen mit straffer Säure, elegantem und dennoch kräftigem Körper und einem langen, leicht rauchigen Abgang. Den Wein können Sie mit verschiedenen Speisen kombinieren, hervorragend schmeckt er zu Schweinskotelett oder einem herzhaften Pastagericht.


Der Artikel stammt von Tobias Gysi, Weinakademiker und Schweizer Weinsommelier. Er ist Autor der Rubrik «Chateau Gysi» von Mondovino.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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