In den letzten Vincenz-Jahren hat bei Raiffeisen vor allem der Verwaltungsrat versagt. Seit dem Auffliegen der Affäre wurde er darum fast komplett ausgewechselt. Allerdings sind bei der Bank vier der Abgesägten immer noch in Machtpositionen.

Raiffeisen-Präsident Guy Lachappelle will, dass die Verantwortlichen für den 300-Millionen- Schaden, den Ex-Chef Pierin Vincenz & Co. verursachten, aufkommen. Den Gehrig-Bericht nahm er zum Anlass, die letzten Köpfe aus der Vincenz-Ära über Bord zu werfen.

Raiffeisen-Chef Patrik Gisel verabschiedet sich von Raiffeisen. Auf Ende Jahr gibt er seinen Posten auf. Damit wolle er die Reputation der Bank schützen.

Ein cleverer Schachzug von Patrik Gisel. Mit dem Verkauf der Privatbank Notenstein an Vontobel hat der Raiffeisen-CEO zwei Dinge erreicht: Die Ära Vincenz ist definitiv Geschichte, Gisels Position an der Spitze der Genossenschaftsbank gestärkt.

Bis 2020 werden neun von elf Raiffeisen-Verwaltungsratssitze neu besetzt. Für Reputationsexperte Bernhard Bauhofer ein erster richtiger Schritt. Bankenexperte Hans Geiger lobt die gute Krisenkommunikation.

Zur Aufarbeitung der Ära Pierin Vincenz startet Raiffeisen eine interne Untersuchung. Die Bank setzt Professor Bruno Gehrig als unabhängigen Chefermittler ein.

Eigentlich hätte Patrik Gisel lieber über seinen Rekordgewinn gesprochen. Stattdessen musste der CEO fast ausschliesslich Fragen rund um den Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz beantworten.

Der Lack von Bankerlegende Pierin Vincenz (61) bröckelt ab. Bankenprofessor Hans Geiger erstaunt das nicht. Im Gegenteil: Die Hausdurchsuchung komme zu spät, sagt er zu BLICK.

In einem Interview tönte UBS-Chef Sergio Ermotti an, dass der Sitz der Grossbank nicht zwingend in der Schweiz bleiben müsse. Die Einordung eines Experten und die Meinungen der Leser fallen deutlich aus.

Die Credit Suisse habe ein Führungsproblem, sagt der frühere Bankenprofessor und CS-Angestellte Hans Geiger (73). Er fordert einen Wechsel an der Spitze.