Apple plant KI-Revolution mit «Erzfeind»
Macht Google das iPhone besser?

Apple hat den Hype um künstliche Intelligenz verschlafen. Jetzt will der Konzern vorwärtsmachen – und schaut sich offenbar bei Google und OpenAI um.
Publiziert: 18.03.2024 um 11:23 Uhr
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Tobias BolzernRedaktor Digital

In den Android-Handys von Google und Samsung stecken bereits zig Funktionen rund um künstliche Intelligenz (KI). Im iPhone sind solche KI-Features noch gut versteckt. Doch das soll sich bald ändern. Apples CEO, Tim Cook (63), hat für dieses Jahr grosse Ankündigungen rund um KI versprochen.

Diese könnten jedoch anders ausfallen, als die meisten vermuten. So berichtet Bloomberg, dass Apple und Google in Gesprächen seien, um Googles KI-Engine Gemini in das iPhone zu integrieren. Ausgerechnet mit dem «Erzfeind». Das wäre ein Paukenschlag in der Tech-Welt.

Potenzieller Milliarden-Deal

Bei den Gesprächen soll es um die Lizenzierung des Modells für generative KI-Funktionen gehen. Diese sollen noch in diesem Jahr in die iPhone-Software iOS integriert werden, heisst es in dem Bericht. Und nicht nur das: Apple habe kürzlich auch mit OpenAI gesprochen und erwäge, deren Modell zu nutzen, berichtet der Insider, der namentlich nicht genannt wird.

Laut Medienberichten könnte Apple bei Funktionen rund um die künstliche Intelligenz mit Google zusammenspannen.
Foto: Anadolu via Getty Images
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Ein Deal zwischen Apple und Google würde auf der Suchmaschinenpartnerschaft basieren, so Bloomberg. Seit mehreren Jahren zahlt Google jährlich Milliarden Dollar an Apple, um die Google-Suche als Standard in Apples Browser Safari zu etablieren. Die Parteien hätten sich bis jetzt nicht auf die genauen Bedingungen oder das Branding einer möglichen KI-Partnerschaft geeinigt, so der Insider.

Apples eigene KI-Projekte

Seit 2023 soll Apple auch an einem eigenen Sprachmodell basteln. Das Projekt soll unter dem Codenamen Ajax laufen. Einige Apple-Mitarbeiter sollen intern einen Chatbot namens AppleGPT nutzen. Die KI-Tools seien aber denen der Konkurrenz unterlegen, heisst es im Bericht. Laut Medienberichten hatte Apple jüngst nach rund einem Jahrzehnt sein Auto-Projekt eingestellt. Dabei hiess es auch, ein Teil der betroffenen Software-Entwickler solle stattdessen an KI-Programmen arbeiten.

Samsung hat im Januar die S24-Serie vorgestellt. Neben einem eigenen KI-Modell des Herstellers kommt im Handy auch Gemini von Google zum Einsatz. Für Google wäre es also ein weiterer prestigeträchtiger Deal. Denn Apple verfügt über mehr als zwei Milliarden aktive Geräte. Dazu gehören iPhones, iPads, Macs und weitere. Weder Apple noch Google wollten sich gegenüber Bloomberg äussern.

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Tim Cook ist Fan von ChatGPT

Vergangenes Jahr erklärte Cook, dass er persönlich ChatGPT von OpenAI benutze. Er wies aber auch darauf hin, dass KI noch Probleme habe, die gelöst werden müssten. Er sprach unter anderem von Voreingenommenheit und Desinformation. Durch die Auslagerung der generativen KI würde sich Apple teilweise aus der Schusslinie nehmen.

So gab es im vergangenen Monat eine Kontroverse um Gemini. Nutzer hatten sich darüber beschwert, dass der Gemini-Bot Bilder produzierte, die historisch unkorrekte Darstellungen von Geschlechtern und Ethnien zeigten. So wurde etwa ein schwarzer Mann in einer Naziuniform oder ein Wikinger mit asiatischen Gesichtszügen dargestellt. Google pausierte daraufhin die Bildproduktion mit Gemini und entschuldigte sich.

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