Leser zum Polizeieinsatz wegen Porno-Bildern von 12-Jährigem
«Diese Polizeiaktion sollte wohl als Abschreckung dienen»

Mitte Januar wurde ein 12-jähriger Junge in Fiesch VS vor den Augen seiner Freunde von der Polizei mitgenommen, weil er Pornobilder in eine Whatsapp-Gruppe verschickt hatte. Diese Polizeiaktion sorgte in der Blick-Kommentarspalte für rege Diskussionen.
Publiziert: 11.03.2024 um 17:25 Uhr
An dieser Seilbahnstation von Fiesch hat die Polizei den 12-Jährigen vor den Augen mehrerer Klassenkameraden mitgenommen.
Foto: Meul Martin (eum)
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Am 19. Januar 2024 wurde ein 12-jähriger Junge in Fiesch VS bei der Seilbahnstation völlig unerwartet von Polizisten überrascht. Sie nahmen ihn im Streifenwagen mit auf den Polizeiposten. Der Grund: Der Junge hatte in einer privaten Whatsapp-Gruppe, in der er und ein paar Kollegen Mitglied sind, Pornobilder gepostet. 

Die Eltern des Buben sind sich zwar bewusst, dass ihr Sohn eine Straftat begangen hat. Aber: Sie sind davon überzeugt, dass die Polizei ihren Sohn auf den Posten hätte bringen können, ohne dass es das ganze Dorf mitbekommt. Seit diesem Vorfall werde der Junge nämlich ausgeschlossen und anders behandelt als früher. Die Eltern des Buben sind sich sicher, dass dies mit dem Vorgehen der Polizei zu tun hat.

Was meint die Community?

Die Meinungen der Leserinnen und Leser sind sehr gespalten. Während einige das Vorgehen der Polizei völlig übertrieben finden, sind andere der Meinung, dass die Polizeibeamten genau richtig gehandelt haben. Sie sind der Ansicht, dass eine solche Aktion der einzige richtige Weg ist, um dem Buben aufzuzeigen, wo die Grenzen liegen.

Leser Arnold Sommerhalder findet, dass die Polizei alles richtig gemacht hat: «Nur so lernen andere Kinder, dass mit solchen Dingen nicht zu spassen ist.» Anne Egli ist ebenfalls der Meinung, dass die Polizeibeamten richtig gehandelt haben: «Mag ja sein, dass ein Exempel statuiert wurde, aber es war richtig.» Es werde viel zu viel verharmlost. «Dieses Exempel schadet dem Jungen weniger, als es eben insgesamt nutzt», so Egli weiter. Die Schüler und Schülerinnen wüssten nun, wo die Grenze liegt. 

Auch Tina Meier lobt den Umgang der Polizei mit dem Jugendlichen und begründet ihre Meinung mit: «Er wird es sonst wieder tun.» Hoffentlich kapiere er es jetzt. Lionel Werren ist sich sogar sicher, dass die Polizei den Jungen mit Absicht in aller Öffentlichkeit verhaftet hat: «Das war wohl eine Taktik der Polizei und sollte als Abschreckung für alle anderen dienen.»

«Es liegt in der Natur des Menschen, neugierig zu sein»

Marco Kälin hingegen findet das Vorgehen der Polizisten fraglich: «Natürlich ist es nicht toll, wenn Sex-Bilder auf dem Handy eines 12-Jährigen gefunden werden.» Er ist sich sicher: «Wenn man einen Besuch in der Klasse des Buben gemacht hätte und dort dann Aufklärungsarbeit betrieben hätte, wäre das weitaus erfolgreicher gewesen.»

Leser Ronald Mäder glaubt zu wissen: «Die Polizeiaktion hat dem Jungen wohl den grösseren Schaden zugefügt als die paar Sexbildchen.» Auch Max Müller findet den Polizeieinsatz idiotisch: «Die Eltern sehen das vollkommen richtig. Sie haben die Sache geahndet und akzeptieren die Strafe, aber nicht das Vorgehen der Polizei.»

Und auch John Krammer kritisiert die Polizisten stark: «Es ist krank, den Kindern einen offenen Zugang zu allem zu geben und dann einen Jungen wegen ein paar Sex-Bilder zu verhaften, obwohl es in der Natur des Menschen liegt, neugierig zu sein.»

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