Auf diesem See sollen bald LKWs parkieren
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Pro Natura läuft Sturm:Auf diesem See sollen bald LKWs parkieren

Beim Bau einer Autobahnraststätte im Wallis läuft einiges schief
«Der See ist wichtig für die Natur»

Bei Raron im Oberwallis soll eine Autobahnraststätte gebaut werden. Doch das Vorgehen dafür sei nicht gesetzeskonform, finden zwei Umweltverbände.
Publiziert: 02.05.2023 um 11:52 Uhr
Sonja Oesch (links) und Eva-Maria Kläy finden, dass die Pläne für die Raststätte vollkommen überdimensioniert sind.
Foto: Zamir Loshi
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Community-Team

Der Baggersee Steineja soll für den Bau einer Raststätte im Oberwallis und der Stellplätze zu grossen Teilen zugeschüttet werden. Gerade im Wallis dürften Wasserflächen nicht zugeschüttet werden, da diese ohnehin Mangelware seien, finden die Umweltschützerinnen Sonja Oesch (43) und Eva-Maria Kläy (56).

Doch wie so oft beim Autobahnbau im Wallis gibt es Probleme, selbst bei vermeintlich so einfachen Dingen wie einer Raststätte. So haben die kantonalen Behörden im Wallis, aber auch das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, vergessen, ihre Richtpläne anzupassen. Damit fehlt für das Projekt die raumplanerische Grundlage – gerade weil die Raststätte auch die Landwirtschaftszone tangiert, ist das kein kleines Versäumnis.

«See ist wichtig für die Natur»

Das Thema wühlt auch die Blick-Community auf. Leser Markus Flury meint: «Werde nie verstehen, dass da keine Konsequenzen gezogen werden, wenn eine Baufirma oder ein Planungsbüro solchen Pfusch abliefert», schreibt er. Und auch Walter Zimmermann ist enttäuscht von der Planung. «Es hätte bestimmt genug andere Flächen entlang der Autobahn gegeben, an welchen man keinen See zuschütten muss», kommentiert er.

Attraktiv ist der Baggersee ja nicht. Aber: «Der See ist wichtig für die Natur. Es gibt noch andere Lebewesen auf dem Planeten als den Menschen und auch die haben eine Daseinsberechtigung», schreibt Leser Thomas Hager.

Der Verkehrs-Club der Schweiz und Pro Natura sind gegen die geplante Raststätte in Raron. Einerseits finden sie, dass diese völlig überdimensioniert ist. 300 Park- und Stellplätze brauche es nicht im Oberwallis, so der Tenor.

Nur ein Loch mit Regenwasser

Doch nicht alle sind damit einverstanden, dass der See erhalten werden soll. «Das ist kein See!», meint Thomas Warburg. «Das ist ein Loch, welches gegraben wurde, um Baumaterialien zu gewinnen und sich dann mit Regen gefüllt hat. Für die Grünen und Umweltverbände ist das jetzt ein See», doppelt er nach. Seine Haltung ist klar: «Entweder wir wollen einen Fortschritt im Verkehr oder eben nicht.»

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