So fährt sich der neue M4
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BMW-Sportcoupé im ersten Test:So fährt sich der neue M4

Neues BMW-Sportcoupé im ersten Test
So fährt sich der neue M4

Es gibt sie noch, die ungezähmten Raubtiere der Strasse. Eines davon ist der brachiale BMW M4. Im April startet die Neuauflage – BLICK durfte sich bereits jetzt als Dompteur versuchen.
Publiziert: 10.03.2021 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2021 um 11:08 Uhr
Martin A. Bartholdi

Die Limousine M3, und seit 2014 auch das Coupé M4, sind das eigentliche Herz und der Kern von BMWs Sportschmiede – der M GmbH. Entsprechend müssen auch die nun startenden Neuauflagen die M-Werte verkörpern wie kein anderes Modell. Dafür verbinden die neuen Mittelklasse-Sportler Tradition und Moderne.

Vielleicht zum letzten Mal hält BMW am Reihensechszylinder fest. Seine drei Liter Hubraum liefern stolze 480 PS (353 kW) und ein maximales Drehmoment von 550 Nm. Das sind 20 PS mehr als bei der stärksten Version des Vorgängers.

BMW M4 Coupé

Antrieb 3.0-R6-Twinturbo-Benziner, 480 PS (353 kW), 550 Nm@2650-6130/min, 6-Gang-Handschaltung, Heckantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 4,2 s, Spitze 290 km/h
Masse L/B/H = 4,79/1,89/1,39 m, 1821 kg, Ladevolumen 440 l
Verbrauch Werk/Test 10,3/10,7 l/100 km, 235/249 g/km CO2, Energie G
Preis ab 115'100 Fr., Testwagen 146'280 Fr. (inkl. Optionen: M Karbon Exterieurpaket (inkl. Karbondach) 5690 Fr., Karbon-Schalensitze 4820 Fr., M Driver's Package 3110 Fr., Schmiede-Doppelspeichen-Felgen 2920 Fr. u.a.)
Plus mutiges Design, seltene Handschaltung, geiles Fahrgefühl
Minus Preis, auf der Rückbank eng

Antrieb 3.0-R6-Twinturbo-Benziner, 480 PS (353 kW), 550 Nm@2650-6130/min, 6-Gang-Handschaltung, Heckantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 4,2 s, Spitze 290 km/h
Masse L/B/H = 4,79/1,89/1,39 m, 1821 kg, Ladevolumen 440 l
Verbrauch Werk/Test 10,3/10,7 l/100 km, 235/249 g/km CO2, Energie G
Preis ab 115'100 Fr., Testwagen 146'280 Fr. (inkl. Optionen: M Karbon Exterieurpaket (inkl. Karbondach) 5690 Fr., Karbon-Schalensitze 4820 Fr., M Driver's Package 3110 Fr., Schmiede-Doppelspeichen-Felgen 2920 Fr. u.a.)
Plus mutiges Design, seltene Handschaltung, geiles Fahrgefühl
Minus Preis, auf der Rückbank eng

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Der neue BMW M4 macht beim Design kein Geheimnis aus seinen sportlichen Ambitionen.
Foto: BMW
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Hand und Heck

Neben dem Motor hält BMW auch beim Antriebsstrang an Traditionen fest: So gibts zu Beginn nur Heckantrieb. Der bei der Konkurrenz inzwischen weitverbreitete 4x4 folgt erst im Sommer – und nur für die 510 PS (375 kW) starken Competition-Topversionen. Noch viel seltener und ein echtes Alleinstellungsmerkmal in dieser Liga ist die 6-Gang-Handschaltung. Mit diesem ursprünglichen Fahrgefühl hat es der Fahrer noch weitgehend selber in der Hand, wie gut die Hinterräder die Power auf die Strasse bringen.

Weitgehend, weil natürlich auch M3 und M4 mit den modernen Stabilitätsprogrammen ausgestattet sind, die noch schneller und präziser arbeiten. Nur schon die Traktionskontrolle kann der Fahrer in zehn Stufen nach Vorlieben oder Witterungsverhältnissen anpassen und sich so ganz aufs Schalten und Lenken konzentrieren.

Design und Digital

Wir fahren das Coupé in Saphirschwarz Metallic. Da fallen die Karbon-Elemente wie das Dach oder die Rückspiegelabdeckungen kaum auf. Auch der neue wuchtige Grill mit seinen schwarzen Querstreben wirkt wie getarnt. Die gigantische Niere mag umstritten sein – uns gefällt sie aber schon am zivileren 4er und passt unserer Meinung nach erst recht zu den potenten Sportversionen.

Innen lassen wir uns in Sportkarbonsitzen aus blauem Leder und gelbem Alcantara gleiten. Die Farbkombination sieht scharf aus! Die Sitzflächen haben eine Mittelerhebung, um uns in Kurven noch mehr Seitenhalt zu geben. Der Blick ist wie fast überall inzwischen auf digitale Instrumente gerichtet.

Schnell und Scharf

Wummernd erwacht der Sechszylinder beim Druck auf den roten Startknopf. Den ersten Gang rein, und los gehts: In 4,2 Sekunden sprintet das Coupé theoretisch auf Tempo 100 und wird mit optionalem «M Driver's Package» 290 km/h schnell (sonst 250).

Trotz des Leergewichts von 1,8 Tonnen fühlt sich der M4 leichtfüssig und spritzig an. Die aufwendige neue Achsgeometrie zeigt die gewünschte Wirkung und das Coupé lenkt gutwillig ein. So schlängeln wir flink über kurvige Landstrassen und enge Alpenpässe. Vor Kurven packen die Sportbremsen kräftig zu.

Das Sportcoupé kann komfortabel, aber das muss explizit eingestellt werden. Die Grundabstimmung der Dämpfer ist M4-typisch straff. Die meisten M-Kunden trimmen ihr Sportcoupé wohl ohnehin sportlicher als komfortabler, gehen doch 15 bis 20 Prozent von ihnen regelmässig auf die Rennstrecke.

Zaster für Zwillinge

Ganz günstig ist der pure Fahrspass natürlich nicht. Weder im Fahrbetrieb (Testverbrauch 10,7 l/100 km), noch beim Grundpreis, der bei 115'100 Franken beginnt. Wer das Sportautomatik-Getriebe möchte – was 90 Prozent der Schweizer Kunden möchten – muss das 4300 Franken teurere Competition-Modell wählen. Dafür bekommen sie auch 30 PS mehr.

Ausserdem ist bei der Schweizer Kundschaft die Limousine beliebter als das Coupé. Bei den Vorbestellungen liegt der M3 (ab 113'700 Fr.) mit 60 zu 40 Prozent vor dem M4. Technisch soll es laut BMW keinen Unterschied machen. Die Kunden sollen ihre Lieblings-Karossierform wählen, ohne sich wegen Fahrleistungen oder Technik Gedanken machen zu müssen.

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