Evum aCar: 4x4-Elektro-Arbeitspferd
Passt für die Schweiz

Zwei Jahre nach dem Prototyp enthüllt das Startup Evum an der IAA die Serienversion und Preise des aCar: Das Allrad-Elektro-Multitalent ist zwar für die Dritte Welt gedacht – aber die Europa-Version scheint wie für die Schweiz gemacht.
Publiziert: 12.09.2019 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2020 um 11:04 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Erstmals aufgefallen war uns das Elektro-4x4-Arbeitspferd Evum aCar an der IAA 2017: Zwischen all den stylischen Zukunftsmobilen stand der erste, betont rustikale Prototyp des aCar. Der setzte für Mobilität in Entwicklungsländern überraschenderweise auf Elektroantrieb – weils technisch einfach ist und sich eine Solar-Ladesäule schneller einrichten lässt als eine Tankstelle und weil Mobilität etwa im ländlichen Afrika im Wortsinne Not tut.

Letztes Jahr konnten wir den «Tesla für (buchstäblich) Arme» als Prototyp durchs Gelände fahren. An der laufenden IAA enthüllt das deutsche Startup Evum Motors – entstanden aus einem Projekt der Technischen Universität München (TUM) – nun die Serienversion. Um ausser der Dritten die Erste Welt zu erreichen, wurde der aCar umgekrempelt. Das Design ansehnlicher, die Ausstattung breiter (z.B. optional Sitzheizung, Schnellladung), und Gemeinden können nun ein «Kommunaldreieck» (für Anbau z.B. von Schneepflug, etc.) oder Anhängerkupplung dazu haben.

Bis zu 200 Kilometer

Technisch bleibts beim 4,08 Meter langen, 1,50 Meter schmalen, 2,00 Meter hohen und 1100 Kilo leichten aCar beim Allradantrieb dank zweier E-Motoren mit je 10 kW. Gesamt gibts also 20 kW, was 27 PS entspricht. Das reicht für 70 km/h Spitze und je nach Lithium-Ionen-Akku (12 oder optional 24 kWh) für 100 oder 200 Kilometer Reichweite.

An der IAA in Frankfurt zeigt Evum Motors erstmals die aCar-Serienversion.
Foto: Martin A. Bartholdi
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Eine Tonne Nutzlast

Die Nutzlast beträgt 1000 Kilo. Als Aufbauten sind Pritsche ohne Plane (Serie) sowie als Option Plane und Kastenaufbau verfügbar, und einen 12- sowie einen 230-Volt-Geräteanschluss gibts auch. Und uns würde es nicht wundern, wenn man das abgasfreie, dank Allrad wohl alpengeeignete Arbeitspferd trotz einheimischer Konkurrenz bald in Schweizer Bergdörfern oder Gemeinden sieht – ein paar Vorreservierungen gibts sogar schon.

Ab Anfang 2020

Selbst wenn die Europa-Version nun deutlich teurer kommt als die «nackte», vor Ort montierte Sparversion für Entwicklungs- und Schwellenländer. Aber für ein Vielzweck-Allrad-E-Mobil günstig: In Deutschland kostet der aCar ohne Mehrwertsteuer (bei so Arbeitspferden ist der Nettopreis massgebend) ab 28'900 Euro, also – es gibt (noch) keinen Schweizer Vertrieb oder Franken-Endpreis – umgerechnet rund 31'500 Franken. Derzeit wird in Bayerbach (Bayern, D) die Produktion aufgebaut, Anfang 2020 solls mit der Serienproduktion losgehen (bestellen kann man auf Evum-Motors.com schon).

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