Modularer Xbus von Electric Brands
So hässlich kann ein Bulli sein

Electric Brands stellt mit dem elektrischen Xbus einen äusserst flexiblen Kleinbus vor, der sich mit wenigen Handgriffen zum Ladetransporter oder Offroad-Cabrio umbauen lässt. Die Technik ist clever, die Optik – freundlich formuliert – gewöhnungsbedürftig.
Publiziert: 17.01.2022 um 13:19 Uhr
Stefan Grundhoff

Nach über drei Jahren Entwicklungszeit soll im Sommer der Xbus von Electric Brands aus dem norddeutschen Itzehoe auf unsere Strassen kommen. «Die Zeit ist reif für den Xbus», ist Ralf Haller, Gründer der Electric Brands AG, überzeugt. «Mit Blick auf die ständig wachsende Verkehrsdichte können immer grössere Autos nicht die Antwort sein.»

Ralf Haller sagt: «Wir brauchen clevere, wandlungsfähige und nachhaltige Konzepte, die uns allen die individuelle Mobilität und den persönlichen Lifestyle erhalten. Ohne Abgase, aber mit Komfort, gewohnter Reichweite und angemessener Geschwindigkeit.» Und genau da setzt sein Xbus an. Das nur 600 Kilogramm leichte Elektrogefährt ist 3,96 Meter lang (etwas kürzer als ein Renault Clio), 1,64 Meter breit und je nach Ausführung rund zwei Meter hoch.

Für den Antrieb sorgen vier bis zu 76 PS (56 kW) starke Elektro-Radnaben-Motoren. Sie erlauben eine Spitze von 100 km/h und eine Reichweite (Basisversion mit acht Akkupacks) von mindestens 100 Kilometern. Mit Solarzellen im Dach soll sich die Reichweite fast verdoppeln lassen, verspricht Haller. Geladen wird an einer 220-Volt-Standard-Steckdose in drei bis fünf Stunden oder an einem Schnelllader mit elf Kilowatt entsprechend schneller. Für längere Wegstrecken lässt sich der Xbus mit bis zu 24 weiteren Akkupacks aufrüsten. So werden theoretisch bis zu 600 Kilometer Reichweite möglich.

Die norddeutsche Firma Electric Brands stellt mit dem elektrischen Xbus einen äusserst flexiblen Kleinbus vor.
Foto: Theodor Barth
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Variabel dank Modulen

Besonders speziell am Projekt Xbus ist, dass es ihn mit zwei Fahrgestellen als Xbus City (für Personentransporte und Lieferdienste) und Xbus Offroad (für Freizeiteinsätze) gibt. Und dass es sich im Prinzip nicht nur um ein Fahrzeug, sondern um ein Konzept mit vielen Möglichkeiten handelt. Designer Yaroslav Yakovlev erklärt: «Die Basis und die acht verschiedenen Module sind so entworfen, dass sie immer eine harmonische Einheit bilden. Alles musste leicht sein, damit zwei Personen mit wenigen Handgriffen die Module in kurzer Zeit tauschen können.»

Als Xbus City gibts hinter dem Standardmodul eine Fondkabine, Seitentüren, Heckklappe, eine zweite Sitzreihe und ein Laderaum. So erinnert er etwas an einen VW Bus Bulli. Durch Umklappen der zweiten Sitzreihe und der Beifahrersitzlehne gibts bis zu drei Kubikmeter Ladevolumen. Für Lieferdienste bietet Electric Brands einen Kofferaufbau an. Dabei kann der Mittelaufbau als Tresor für Werkzeug genutzt werden oder zum Beispiel zur Unterbringung eines weiteren Akkupakets für mehr Reichweite. Des Weiteren gibts ein Kipper-Modul, zwei Pick-up-Varianten für Bauunternehmen und KMUs oder ein Modul für Camper und eines, das den Xbus zum Freizeitcabrio macht.

Der Basispreis steht noch nicht endgültig fest, dürfte aber ungefähr 20’000 Euro betragen. Und Rolf Haller ist vom Erfolg seiner Idee überzeugt: «Ich denke, über 9000 Reservierungen allein über unsere Website Electric Brands sowie die inzwischen über 10’000 Vorbestellungen über unsere 600 Service- und Vertriebspartner sprechen eine deutliche Sprache.»

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