«Untersuchungen deuten auf einen Unfall hin»
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Gouverneur zum Schiffs-Crash:«Untersuchungen deuten auf einen Unfall hin»

FBI schliesst Terrorakt aus
Was wir zum Brücken-Crash wissen – und was nicht

Am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) stürzte die Francis Scott Key Bridge in Baltimore ein. Zuvor war sie von einem grossen Containerschiff gerammt worden.
Publiziert: 26.03.2024 um 17:52 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2024 um 02:38 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

Ausnahmezustand in Baltimore: Eine der wichtigsten Brücken der im US-Bundesstaat Maryland gelegenen Stadt wurde am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) gegen 1.30 Uhr vom Frachter «Dali» gerammt. Anschliessend stürzte die Francis Scott Key Bridge ein. Was wir, Stand 16.30 Uhr, wissen. 

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Mehrere Menschen werden vermisst

Der Verkehrsminister von Maryland, Paul Wiedefeld (68), bestätigte am Dienstagvormittag (Ortszeit), dass sich zum Zeitpunkt des Einsturzes acht Personen auf der Brücke befanden. Zwei Menschen konnten bereits gerettet werden. Es handelt sich um zwei Männer. Einer von ihnen liegt schwer verletzt im Spital, der andere blieb offenbar unverletzt. Die Suche nach den verbliebenen sechs Personen wurde am Dienstagabend eingestellt und die Vermissten für tot erklärt. Am Dienstagabend Schweizer Zeit wurde eine Leiche aus dem Fluss geborgen. Ob es sich dabei um einen der vermissten Brückenarbeiter handelt, war zunächst unklar. Unter Wasser wurden fünf Fahrzeuge entdeckt: Drei Autos, ein Zementlaster und ein weiteres Fahrzeug. Ob es sich bei dem fünften Fahrzeug um einen Personenwagen oder ein Arbeitsgerät handelt, ist noch unklar. 

Keine Hinweise auf Terrorismus

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Maryland, Wes Moore (45), rief den Notstand aus. Das Weisse Haus beobachtet den Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore «genau», sagte ein Sprecher des Weissen Hauses gegenüber CNN. «Heute Morgen hat der Präsident hochrangige Mitglieder seines Teams zu einem Briefing über die laufenden Massnahmen nach dem Einsturz der Francis Scott Key Bridge in Baltimore, Maryland, zusammengerufen. Während des Briefings wies der Präsident sein Team an, sicherzustellen, dass alle Bundesressourcen zur Verfügung gestellt werden, um bei den laufenden Such- und Rettungsbemühungen und der Reaktion auf diesen Vorfall zu helfen», erklärte das Weisse Haus in einer Erklärung.

Die Dali liegt noch immer am Kollisionsort.
Foto: Getty Images
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Die US-Küstenwache, sagte der Beamte, führe Such- und Rettungsaktionen durch, wobei hochrangige Beamte des Weissen Hauses mit dem Gouverneur von Maryland und dem Bürgermeister von Baltimore, Brandon M. Scott, in Kontakt stünden, «um jede benötigte Bundeshilfe anzubieten».

Präsident Joe Biden (81) sei über den Brückeneinsturz informiert worden, teilte das Weisse Haus am Dienstag mit. «Er wird den ganzen Tag über Updates von seinem Team erhalten». 

Das FBI teilte derweil mit: «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine konkreten Hinweise, die auf eine Verbindung zum Terrorismus hindeuten.» Laut Baltimores Polizei-Chef Richarld Worley gibt es keine Hinweise auf einen absichtlichen Zusammenstoss. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.

Schiff hatte Stromprobleme

Gouverneur Moore erklärte bei einer Pressekonferenz, dass die Crew des Schiffs vor dem Zusammenstoss ein Notsignal abgesetzt habe, wodurch die Behörden den Verkehr daran hindern konnten, auf die Brücke zu gelangen. Auf dem Schiff, das in Baltimore mit einer Brücke kollidiert ist, gab es nach Angaben der Besatzung ein Problem mit dem Strom. Laut US-Medien sollen die Lichter des Schiffes vor dem Zusammenstoss geflackert haben und es kam vom Kurs ab.

Die Dali fuhr im Auftrag von Maersk

Das Schiff wurde offenbar von der dänischen Reederei Maersk gechartert. Es habe die Fracht ihrer Kunden transportiert, erklärte die Reederei gegenüber CNN. An Bord des Schiffes seien keine Mitarbeiter von Maersk gewesen. Gesteuert wurde das Schiff indes von einem einheimischen Lotsen. Diese werden eigentlich eingesetzt, um Vorfälle, wie den vom Dienstag zu verhindern.

Welche Alternativrouten gibt es?

Marylands Verkehrsminister Wiedefeld erklärte, die Behörden suchten nach alternativen Transportmöglichkeiten für die etwa 35'000 Menschen, die täglich die Brücke nutzten. Vermutlich müssen sie auf zwei grosse Tunnel ausweichen – den Hafentunnel und den Fort McHenry-Tunnel.

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