Wegen seiner Krankheit
Putin will offenbar eigene Tochter zur Parteichefin machen

Schon lange gibt es Spekulationen über den Gesundheitszustand von Wladimir Putin. Angeblich soll der Kreml-Chef an Krebs leiden. Deshalb könnte er nun die Führung der grössten russischen Partei seiner Tochter übertragen.
Publiziert: 28.05.2022 um 01:27 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2022 um 14:50 Uhr

Regelmässig wird im Westen über den Gesundheitszustand von Russlands Präsidenten Wladimir Putin (69) gemutmasst. Einige glauben, dass der Kreml-Chef Parkinson hat, andere vermuten, dass er an Krebs leidet und sich derzeit einer Chemotherapie unterzieht.

Putin soll sogar so krank sein, dass der Kreml seiner Tochter Katerina (35) die Führung über die Partei «Einiges Russland» übergeben will, wie der «Mirror» schreibt. «Einiges Russland» ist die grösste Partei des Landes, wobei der 69-Jährige einer der Mitgründer ist.

Die Gerüchte über die Parteiübernahme durch Katerina Tichonowa stammen vom Telegramm-Kanal «General SVR». Dieser steht angeblich mit Geheimdienstquellen aus Putins Umfeld in Kontakt. Der Kanal berichtet schon lange darüber, dass Putin an einer schweren Krankheit leide.

Putins Tochter Katerina könnte bald die Führung über die grösste Partei Russlands übernehmen.
Foto: REUTERS
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Kandidatur von Putin Tochter wird diskutiert

Die Inhalte des Telegramm-Kanals werden von einer Person mit dem Decknamen «Viktor Mikhailovich» verfasst. Dieser behauptet, ein im Exil lebender Kreml-Generalleutnant zu sein. Diese Angabe konnte allerdings nie unabhängig überprüft werden.

Der Verfasser ist sich jedenfalls sicher: «Die Kandidatur der Tochter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Katerina Tichonowa, für den Posten des Parteivorsitzenden von ‹Einiges Russland› wird wieder aktiv diskutiert.»

Der Quelle zufolge kam die Idee zur Übertragung der Parteiführung schon Ende letztes Jahr auf, da Putin schon damals krank gewesen sei. Damals habe es allerdings «keine eindeutige Zustimmung» gegeben. «Jetzt hat sich die Situation geändert», heisst es im Kanal weiter. «Der seit drei Monaten andauernde Krieg hat die Voraussetzungen und die Forderung der Eliten nach einer klaren Vorstellung von ihrer Zukunft ohne Putin geschaffen.»

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Putins Tochter wäre «Marionette»

Falls Putin sein Amt nicht mehr ausüben kann, würde eigentlich Premierminister Michail Mischustin (56) die Macht übernehmen. Im Telegramm-Kanal glaubt man allerdings, dass der Sohn von Putin-Freund Nikolai Patruschew (70), Dmitri Patruschew (44), die Führung übernehmen würde. Dieser ist zurzeit russischer Landwirtschaftsminister.

Putins Tochter Katerina wäre somit nicht die oberste Kreml-Chefin. Als Parteipräsident würde sie aber als «Marionette» fungieren.

Die Person hinter dem Decknamen «Viktor Mikhailovich» erklärt das Machtkonstrukt so: «Im Verständnis eines engen Kreises von Personen, die Zugang zum Ohr des Präsidenten haben, ist Katerina Tichonowa die einzige Person, die als Garant für die Stabilität der Existenz des Putin-Regimes fungieren kann, ohne eine direkte Nachfolge zu sein.»

Mit Ex-Direktor des Münchner Staatsballetts zusammen

«Im Allgemeinen befürwortet Putin eine solche Nachfolgeposition mit Dmitri Patruschew als Präsident und Katerina Tichonowa als Herrin des Machtsystems», sind die Betreiber des Kanals sicher. «Wie nahe diese Option an der Umsetzung ist, werden wir bald sehen.»

Über Katerina Tichonowa selbst ist nur wenig bekannt. Derzeit soll sie stellvertretende Direktorin des Instituts für mathematische Forschung komplexer Systeme an der Universität Moskau sein. Sie ist die jüngere Tochter von Putins erster Ehefrau Ljudmila Putina (66).

Und: Sie soll mit dem Ex-Direktor des Münchner Staatsballetts Igor Selenski (52) liiert sein. Mit ihm soll sie ein gemeinsames Kind haben. (obf)

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