Vom Kreml beschlagnahmt
Prigoschin bekommt 10 Milliarden Rubel zurück

Der Wagner-Chef hat 10 Milliarden Rubel wieder, die in seinen Unterkünften gefunden wurden. Jewgeni Prigoschin war laut russischen Medien am Sonntag in Moskau, um das Geld und andere Wertgegenstände abzuholen.
Publiziert: 04.07.2023 um 18:37 Uhr

Goldbarren, ausländische Pässe und mehreren Milliarden Rubel in Cash – bei der Razzia von Jewgeni Prigoschins (62) Geschäfts- und Privaträumen wurden eine ganze Menge beschlagnahmt. In zwei Fahrzeugen kamen vergangene Woche 10 Milliarden Rubel zum Vorschein – das entspricht rund 99 Millionen Franken. Seit dem bewaffneten Aufstand in Russland am 24. Juni hört man kaum mehr etwas vom Chef der Wagner-Gruppe. Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) und den Kreml ist Prigoschin zum Verräter geworden – und trotzdem hatte sein Feldzug erstaunlich wenig Konsequenzen.

Wie die russische Zeitung «Fontanka» schreibt, wollten die Behörden das Geld zu Ermittlungszwecken aufbewahren. Schliesslich stellt sich noch immer die Frage, wie der Wagner-Boss eine solche Aktion finanzieren und durchsetzen konnte. Jetzt wurde das Geld Prigoschin allerdings zurückgegeben – der Befehl soll von ganz oben gekommen sein.

Prigoschin hat offenbar noch immer Macht

Insgesamt 80 Kisten voller Wertgegenstände und Bargeld wurden bei der Durchsuchung von Prigoschins Gemächern sichergestellt und nun zurückgegeben. Ein Fahrer holte die 10 Milliarden Rubel, mehrere hunderttausend Dollar und fünf Goldbarren am Sonntag mit einer Vollmacht in St. Petersburg ab und brachte alles nach Moskau, wo sich Prigoschin zu diesem Zeitpunkt befunden haben soll. Wo er jetzt ist, ist unbekannt. Vergangene Woche befand er sich nach Angaben von belarussischen Medien in Minsk.

Insgesamt 80 Kisten voller Geld, Gold und geheimen Dokumenten wurden bei der Razzia von Prigoschins Grundstücken gefunden.
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Dass Prigoschin sein Geld zurückbekommen hat, zeigt, wie viel Macht er noch immer hat. Zwar wurden seine Unternehmen liquidiert und jegliche Zusammenarbeiten zwischen dem Kreml und dem Oligarchen beendet – dass er trotz allem noch immer nach Russland einreisen kann, zeigt aber, dass er nach wie vor Privilegien geniesst. (jwg)

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