«Es war eine Art Bombe»
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«Es war eine Art Bombe»:Trump spricht von Bombenanschlag in Beirut

US-Präsident Trump spricht von Anschlag
«Es war eine Art Bombe»

Die verheerende Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut scheint US-Präsident Donald Trump (74) zufolge ein Anschlag gewesen zu sein. Seine «Generäle» gingen angesichts der Art der Explosion davon aus, dass es sich um eine Art Bombe gehandelt haben müsse.
Publiziert: 05.08.2020 um 01:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2020 um 12:30 Uhr

Das sagte der US-Präsident am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus. Die USA «stehen bereit, dem Libanon zu helfen», sagte Trump. Die Explosion deute nicht auf einen Unfall hin.

«Ich habe mich mit einigen unserer grossen Generäle getroffen, und sie scheinen einfach das Gefühl zu haben, dass dies keine Art von Explosion in einer Fabrik war», so Trump bei einem Briefing mit Journalisten. «Sie scheinen einfach zu glauben, dass es ein Angriff war. Es war eine Art Bombe.»

Sabotage oder Unfall?

Bei der Explosion sind nach libanesischen Angaben mindestens 73 Menschen getötet und mehr als 3700 verletzt worden. Am Dienstagabend gab es Spekulationen, wonach die Explosion auf eine im Hafen von Beirut gelagerte grosse Menge von beschlagnahmtem Ammoniumnitrat zurückzuführen sein könnte.

Die Zersetzung des als Düngemittel eingesetzten Stoffs – der auch zur Herstellung von Sprengsätzen dienen kann – führt bei höheren Temperaturen zu Detonationen. Hinweise auf einen Anschlag oder einen politischen Hintergrund gab es am Dienstagabend nicht.

Libanons Premier widerspricht Trump

Die sehr grosse Menge Ammoniumnitrat könnte nach Einschätzung des libanesischen Ministerpräsidenten Hassan Diab (61) die Detonation in Beirut verursacht haben. Es sei «unvertretbar», dass eine Ladung von schätzungsweise 2750 Tonnen der Substanz in einer Halle am Hafen gelagert worden sei, so Diab. Der Stoff sei dort sechs Jahre lang ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagert worden.

Zuvor hatte es bereits entsprechende Spekulationen gegeben. Berichten zufolge hatten libanesische Behörden im Jahr 2013 einem Frachtschiff die Weiterfahrt wegen verschiedener Mängel untersagt, das von Georgien ins südafrikanische Mosambik unterwegs war. Der Besatzung gingen Treibstoff und Proviant aus, der Inhaber gab das Schiff dann offenbar auf. Der Crew wurde nach einem juristischen Streit schliesslich die Ausreise genehmigt. Das Schiff blieb zurück mit der gefährlichen Ladung, die in einem Lagerhaus untergebracht wurde. (SDA/kes)

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