Video zeigt angeschlagenen Biden bei der Ankunft in Delaware
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Nach Covid-Infektion:Video zeigt angeschlagenen Biden bei der Ankunft in Delaware

US-Präsident an Corona erkrankt
Bidens Arzt gibt Gesundheits-Update

Joe Biden ist am Mittwoch mit Atemwegsbeschwerden, einer laufenden Nase und Husten bei seinem Arzt vorstellig geworden. Ein Test ergab, dass sich der US-Präsident mit dem Coronavirus infiziert hatte. Am Donnerstagabend gab es dann ein Gesundheitsupdate.
Publiziert: 18.07.2024 um 00:48 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2024 um 21:13 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

US-Präsident Joe Biden (81) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und muss deshalb eine wichtige Wahlkampfreise abbrechen. Anders als geplant, reiste der 81-Jährige vorzeitig aus dem Bundesstaat Nevada ab. Biden wolle sich nun in sein Privathaus in Rehoboth im Bundesstaat Delaware zurückziehen und dort isolieren, teilte das Weisse Haus mit. Er könne von dort alle Aufgaben aber in vollem Umfang wahrnehmen.

Biden, der nach der Wahl im November im Amt bestätigt werden will, war am Mittwoch in Las Vegas unterwegs, um vor allem bei der hispanischen Bevölkerung um Stimmen zu werben. Dort legte er zunächst in einem mexikanischen Restaurant einen Stopp ein, um mit Wählern in Kontakt zu kommen. Danach wollte er bei einer Konferenz einer wichtigen Bürgerrechtsorganisation, die die Interessen der hispanischen Bevölkerung vertritt, auftreten. Dazu kam es aber nicht. Auch ein weiterer Termin musste abgesagt werden.

Arzt veröffentlicht Gesundheits-Update

Am Donnerstagabend gab Bidens Arzt schliesslich ein Gesundheits-Update. «Der Präsident leidet immer noch unter leichten Symptomen der oberen Atemwege im Zusammenhang mit seiner jüngsten Covid-19-Infektion», heisst es in einer Mitteilung, die vom Weissen Haus veröffentlicht wurde. «Er erhält weiterhin Paxlovid.» Dabei handelt es sich um ein virushemmendes Medikament.

Am Mittwoch mischte sich Joe Biden bei einer Wahlkampftour noch unter die Leute – hier in einem mexikanischen Restaurant in Las Vegas.
Foto: keystone-sda.ch
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Dem Präsidenten gehe es den Umständen entsprechend gut. «Er hat kein Fieber und seine Vitalfunktionen sind normal», wird in der Mitteilung informiert. Somit wird Biden «weiterhin die Geschäfte des amerikanischen Volkes» führen.

Bereits vor zwei Jahren positiv

Die Präsidentin der Organisation UnidosUS, Janet Murguía, teilte mit, Biden habe sie angerufen und ihr mitgeteilt, dass er nicht kommen könne. Kurz darauf bestätigte das Weisse Haus, Biden sei nach der ersten Veranstaltung positiv auf das Virus getestet worden. Eine Bestätigung des Testergebnisses durch einen PCR-Test stehe noch aus, hiess es in einer Mitteilung seines Arztes. Biden habe Atemwegsbeschwerden, eine laufende Nase und Husten. Er habe seine erste Dosis des Covid-Medikaments Paxlovid bekommen.

Biden war im Sommer vor zwei Jahren zuletzt positiv auf das Virus getestet worden. Er wurde auch damals mit dem Medikament Paxlovid behandelt und nur wenige Tage nach dem Ende seiner Corona-Isolation erneut positiv auf das Coronavirus getestet. Dabei habe es sich um einen «Rückfall» gehandelt, der bei Patienten, die mit dem Paxlovid behandelt wurden, in seltenen Fällen auftrete, hiess es damals. Biden hatte damals nach Angaben des Weissen Hauses einen milden Verlauf.

Kampf an allen Fronten

Biden gehört wegen seines hohen Alters zur Risikogruppe. Vor allem mit Blick auf die Präsidentenwahl im November ist Bidens Gesundheitszustand immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Biden will nach der Wahl im November im Amt bestätigt werden. Der Demokrat kämpft derzeit aber an allen Fronten, um seine Präsidentschaftskandidatur zu retten. Bei einer TV-Debatte gegen den republikanischen Herausforderer Donald Trump vor knapp drei Wochen hatte Biden auch schon Schnupfen und eine heissere Stimme. Nach Angaben des Weissen Hauses fiel damals ein Coronatest negativ aus.

Nevada ist ein sogenannter Swing State, der weder Demokraten noch Republikanern fest zugerechnet werden kann. Swing States sind politisch hart umkämpft, weshalb sich der Wahlkampf der Kandidaten oder Bewerber für das Präsidentenamt oft auf diese Bundesstaaten konzentriert.

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