Schweizerin (39) setzte ihr Neugeborenes in Spanien aus
Jetzt will der Retter das Baby adoptieren

Im südspanischen Alicante wurde am Samstag ein Neugeborenes ausgesetzt. Die Mutter – mutmasslich eine Schweizerin (39) – soll das Baby nach der Geburt in einem Industriegebiet liegen gelassen haben. Der LKW-Fahrer will den kleinen Noa adoptieren.
Publiziert: 25.05.2022 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2022 um 09:43 Uhr

Schreckliche Szenen spielten sich letzten Samstag im südspanischen Alicante ab. Inmitten einer Industriezone entdeckte ein LKW-Fahrer zwischen Fässern ein neugeborenes Baby, das ausgesetzt worden war.

Die Mutter muss den Säugling kurz nach der Geburt dort deponiert haben. Der Guarda Civil zufolge handelt es sich bei der mutmasslichen Mutter um eine 39-jährige Schweizerin. Wie die Behörde gegenüber Blick schreibt, soll die Frau keine offizielle Adresse in Spanien gehabt haben. Stattdessen habe sie in einem verlassenen Haus gewohnt. Zudem soll die Frau offenbar drogenabhängig sein.

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Nachdem die Frau festgenommen und der Säugling sicher auf eine Neugeborenenstation gebracht wurde, hiess es, die Jugendstaatsanwaltschaft werde entscheiden, wo der kleine Noa unterkommen wird. Dafür könnte es schon jetzt eine Lösung geben. Der LKW-Fahrer José Enrique Perea, der das Baby fand, möchte den Säugling nämlich adoptieren. Dies berichtet die spanische Zeitung «La Noticia Digital».

Im südspanischen Alicante im Dorf San Isidro wurde am Samstag ein Baby ausgesetzt.
Foto: Guarda Civil
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«Es ist ein Zeichen»

Wie die Guarda Civil bereits am Montag mitteilte, hätten Perea und sein Kollege Luis María Rocamora massgeblich zur schnellen Rettung von Noa beigetragen. Der Fahrer Rocamora war bereits stutzig geworden, als ihm eine Frau mit blutverschmierten Beinen entgegenkam. Rasch kontaktierte er seinen Fahrerkollegen Enrique Perea, dass er aufpassen solle, wenn er vorbeifahre.

Wenige Augenblicke später traf Perea im Industriegebiet ein, stieg aus und fand eine Frau – beladen mit Decken im Arm – vor. Umgehend alarmierte er die Polizei, woraufhin das Neugeborene kurze Zeit später gefunden und gerettet werden konnte.

José Enrique Perea und seine Frau Ana überlegen sich nun, das Baby zu adoptieren. «Meine Frau hält es für ein Zeichen», sagt Perea zur spanischen Zeitung. Arbeitskollege Luis María Rocamora und seine Partnerin sollen die Rollen der Taufpaten übernehmen.

Steiniger Weg bis zur Adoption

Das ganze Vorhaben gestaltet sich aber wohl nicht so einfach. Aktuell haben die Behörden in Valencia die Vormundschaft für das Neugeborene. Derzeit würden DNA-Tests durchgeführt, um zu prüfen, ob die Frau tatsächlich die Mutter des Kleinen ist.

Ist dies der Fall, werde zuerst geprüft, ob jemand in ihrer Familie die Verantwortung für das Baby übernehmen möchte. Ist das nicht der Fall, kann das Baby entweder von einer Pflegefamilie adoptiert oder in einem Kinderheim untergebracht werden.

Obwohl noch viele Fragen geklärt werden müssen, sind die beiden Lastwagenfahrer überglücklich, dass sie das Baby retten und ihm damit ein tragisches Schicksal ersparen konnten. (dzc)


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