Razzia in Spanien
Illegale Tabakfabrik beutete ukrainische Flüchtlinge aus

Bei einer Razzia in Spanien konnte ein kriminelles Netzwerk zerschlagen werden. Die Tatverdächtigen produzierten und schmuggelten Tabak im grossen Stil. Unter unwürdigen Bedingungen haben sie ukrainische Flüchtlinge für sich arbeiten lassen, berichtet die Polizei.
Publiziert: 22.01.2023 um 16:03 Uhr

In Spanien hat die Polizei ein Netzwerk zerschlagen, das Ukraine-Flüchtlinge in illegalen Zigarettenfabriken ausbeutete und grosse Mengen Tabak schmuggelte. Im Zuge der Ermittlungen, an denen auch Europol beteiligt war, wurden in verschiedenen Teilen Spaniens 27 Menschen festgenommen, wie die Guardia Civil am Sonntag mitteilte. Zudem seien zehn Tonnen Tabakblätter und 3,5 Millionen Zigarettenpackungen im Gesamtwert von 37,5 Millionen Euro beschlagnahmt worden.

In den drei von dem Netzwerk illegal betriebenen Tabakfabriken hätten wegen des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflohene Asylsuchende gearbeitet, die «zusammengepfercht» in Notunterkünften lebten. Um nicht entdeckt zu werden, durften sie das Fabrikgelände nicht verlassen und mussten extrem lange arbeiten, wie es in der Mitteilung der Polizei weiter hiess.

Die Fabriken in der Region La Rioja im Norden, in Sevilla und Valencia waren demnach mit Maschinen «fortschrittlicher Technologie» ausgestattet und konnten 540'000 Zigarettenpackungen pro Tag herstellen. Die Zigaretten wurden demnach in ganz Spanien sowie im Ausland verkauft. Die Anführer des Netzwerks betrieben den Angaben zufolge Geldwäsche in grossem Stil und führten «ein luxuriöses Leben» im exklusiven Badeort Marbella an der Costa del Sol. (AFP)

Die Guardia Civil – eine spanische Polizeieinheit – verhaftete 27 Menschen.
Foto: Guardia Civil/Europol
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