Untersuchung wegen Nazi-Vorwürfen
Melanie Müller meldet sich nach Razzia zu Wort

Schlagerstar Melanie Müller meldet sich nach der gross angelegten Razzia rund um ihren Nazi-Skandal zu Wort – die deutschen Medien halten ihre Entschuldigungs-Versuche aber für wenig glaubwürdig.
Publiziert: 14.10.2022 um 16:06 Uhr

Die Schlagzeilen um den Ballermann-Star Melanie Müller (34) reissen nicht ab. Gestern Donnerstag stürmte ein Sondereinsatz-Kommando ihr Haus, um Beweismaterial zu sichern. Der Vorwurf: Die Deutsche habe auf einem Konzert am 17. September den verfassungswidrigen Hitler-Gruss gezeigt und bei ebenso verbotenen «Sieg-Heil»-Rufen mitgegrölt. Insgesamt achtmal soll sie den rechten Arm gehoben haben. Nach deutschem Gesetz drohen für die Ausführung der Geste bis zu drei Jahre Gefängnis.

Die Ostdeutsche hat sich nun mit einem Brief persönlich bei der deutschen Zeitung «Bild» gemeldet. In einem zweiseitigen Schreiben habe sie ihre Unschuld beteuert und die Schuld auf andere geschoben. Der Haken: Die Journalistinnen und Journalisten des Boulevard-Blatts halten ihr Statement für fadenscheinig, nennen es «eine peinliche Nicht-Entschuldigung».

Der Ex-Mann war es

Im Brief beteuert die 34-Jährige: «Ich habe den mir unterstellten Hitlergruss nicht gezeigt!» Sie habe sich ausserdem in den vergangenen elf Jahren weder rassistisch, rechtsradikal oder sonst verfassungsfeindlich geäussert. Unklar ist, weshalb sich Müller genau auf diesen präzisen Zeitraum bezieht. Weiter vermutet sie hinter den Schlagzeilen um ihre Person ihren Ex-Mann Mike Blümer (55). Er habe Müllers wirtschaftliche Existenz bedrohen und ihre Kinder «stigmatisieren» wollen, ist sie sich sicher. Sie habe sich nichts zuschulden kommen, erklärt Müller weiter – trotzdem sei «es selbstverständlich die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, derartigen Vorwürfen nachzugehen.»

Am vergangenen Donnerstag stürmte die Polizei das Haus von Schlagerstar Melanie Müller. Der Vorwurf: Sie habe sich mit dem Hitler-Gruss strafbar gemacht.
Foto: imago/Christian Grube
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Nebst Ex-Mann Blümer bekommen auch die Medien ihr Fett weg. Ihnen wirft Müller vor, mit der Angelegenheit um den Nazi-Salut «Kasse machen zu wollen» – dennoch verurteile sie rechtsradikales Publikum bei ihren Auftritten, habe aber keinen Einfluss, wer ihre Konzerte besuche. Ihr Statement schliesst sie mit folgenden Zeilen ab: «Sollte ich mich in meinen Gesten wirklich missverständlich ausgedrückt haben, so würde mir dies im Herzen wehtun und hierfür entschuldige ich mich, denn es wäre nie meine Absicht gewesen.» (las)

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