Prügel-Video von Heide
Jetzt bitten die Quäl-Mädchen plötzlich um Verzeihung

Eine Mädchen-Gang aus Deutschland sorgte letzte Woche für grosses Entsetzen. Zwölf Mädchen folterten eine 13-Jährige stundenlang und filmten ihre Gräueltaten sogar. Jetzt haben zwei der Täterinnen ihre Fehler offenbar eingesehen – und bitten ihr Opfer um Entschuldigung.
Publiziert: 28.03.2023 um 15:59 Uhr

Diese Bilder waren kaum zu ertragen. Eine Mädchen-Gang vom 13- bis 16-Jährigen aus Deutschland quälte ihr Mobbing-Opfer (13) Ende Februar stundenlang. Sie drückten Zigaretten auf der Jugendlichen aus, schlugen sie und zündeten ihre Haare an. Das Video sorgte für Entsetzen. Die Polizei schaltete sich ein und ermittelte wegen Körperverletzung. Jetzt bitten zwei der Peinigerinnen, 14 und 15 Jahre alt, ihr Opfer um Entschuldigung.

Die beiden Haupttäterinnen brachen in Tränen aus, als sie der 13-Jährigen gegenüberstanden. «Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe», sagt die 15-Jährige, wie «Bild» berichtet. Sie versprach ihr, dass sie nie mehr Angst vor ihr haben müsse. «Wir bereuen so sehr, dass wir da mitgemacht haben.»

Zur Versöhnung umarmten sich die drei Mädchen. Die Gegenüberstellung wurde von einem Mobbing-Experten arrangiert, der sich seit dem Bekanntwerden des Vorfalls mit den Jugendlichen in der Region beschäftigt hat.

Ende Februar wurde eine Schülerin im norddeutschen Heide gequält.
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«Meine Tochter hat erkannt, was sie dem Mädchen angetan hatte»

Die Teenagerinnen liessen die 13-Jährige wissen, dass sie von nun an immer zu ihnen kommen könne, wenn sie Probleme hat. Auch die Eltern der Peinigerinnen wurde in die Aufarbeitung des Falles miteinbezogen. So äusserte sich eine der Mütter gegenüber «Bild» und sprach von dem schlimmen Fehler, den ihre Tochter begangen hat. Sie habe begriffen, dass sie für ihr Verhalten geradestehen muss.

Die gequälte Schülerin nahm die Entschuldigung ihrer Peinigerinnen an. Sie geht zurzeit aber noch nicht wieder zur Schule und muss sich erst von den Strapazen der schrecklichen Attacke erholen. Dennoch seien sie und ihre Mutter froh, dass es mit den zwei Haupttäterinnen zur Versöhnung gekommen sei.

Der Bürgermeister von Heide in Schleswig-Holstein, Oliver Schmidt-Gutzat, gab nach dem Fall an, schon lange mit Mobbing an Schulen zu kämpfen. Er spricht von einem «harten Kern, dem wir mit unseren Möglichkeiten nicht Herr werden können». Schmidt-Gutzat will die Zahl der Sozialarbeiter erhöhen und einen Streetworker einsetzen, der unter den Jugendlichen vermitteln kann. (ene)

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