«Niedrigste Corona-Sterblichkeitsrate in der Welt»
China verkündet «grossen Sieg» über Covid-19

Die chinesische Führung hat einen «grossen und entscheidenden Sieg» im Kampf gegen das Coronavirus erklärt. Das verkündete die Regierung nach einem Treffen des ständigen Ausschusses des Politbüros der Kommunistischen Partei am Freitag.
Publiziert: 17.02.2023 um 08:23 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2023 um 08:32 Uhr

Seit November habe Chinas Umgang mit Covid-19 in relativ kurzer Zeit «einen reibungslosen Übergang» erlebt. Das verkündete die chinesische Führung am Freitag, nachdem sich der ständige Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei getroffen hatte.

Die Regierung hat erklärt, dass China einen «grossen und entscheidenden Sieg» im Kampf gegen das Coronavirus erreicht hat. Die Praxis habe bewiesen, dass das Zentralkomitee in der Beurteilung der pandemischen Lage, seinen Entscheidungen und strategischen Anpassungen richtig gelegen habe.

Virus verändere sich weltweit, Lage in China dagegen verbessere sich

Die Sitzung wurde von Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) geleitet. Mehr als 200 Millionen Infizierte hätten medizinische Dienste in Anspruch genommen, hiess es nach Berichten von Staatsmedien in der Erklärung des Politbüros. Knapp 800'000 ernste Fälle seien angemessen behandelt worden.

Der chinesische Staatschef, Xi Jinping, verkündete am Freitag, dass China Covid-19 besiegt hat.
Foto: imago/Xinhua
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Die Covid-19-Sterblichkeitsrate sei «die niedrigste in der Welt» geblieben. Zahlen wurden keine genannt. «China hat ein Wunder in der Menschheitsgeschichte geschaffen», pries die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Während sich die Lage in China verbessere, verbreite und verändere sich das Virus weltweit weiter.

Das Politbüro rief die Bevölkerung des 1,4-Milliarden-Einwohner-Landes zugleich zu Wachsamkeit auf. Alle Behörden sollten das Gesundheitswesen stärken und die «hart errungenen Erfolge» festigen. Die Impfquote unter älteren Menschen müsse verbessert werden.

Ein genaues Bild von der massiven Corona-Welle in China gibt es gleichwohl nicht. Die Regierung hatte Anfang Dezember ihre strikte Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests abrupt aufgegeben. Gesundheitsfunktionäre schätzten, dass sich seither mehr als eine Milliarde Menschen infiziert haben.

Krematorien kamen kaum nach, die Opfer einzuäschern

Angaben zur Gesamtzahl der Toten wurden nicht veröffentlicht, während Krematorien kaum nachkamen, die Opfer einzuäschern. Auch spielte die Propaganda das Ausmass herunter. Offiziell wurden zwischen Anfang Dezember und Anfang Februar nur 83 150 Todesfälle in Krankenhäusern gemeldet, wo in China in der Regel ohnehin nur ein kleiner Teil der Menschen stirbt. Auch wurden Ärzte nach Schilderungen angewiesen, als Todesursache nicht Covid-19 zu bescheinigen.

Unabhängige ausländische Schätzungen gehen derweil von möglicherweise mindestens einer Million Toten aus. Modellrechnungen des in London ansässigen Datenverarbeiters Airfinity kamen sogar auf 1,47 Millionen Tote. Vier verschiedene Expertenteams schätzen nach einem Bericht der «New York Times» die Zahl auf 1 bis 1,5 Millionen. (SDA)

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