Nächster mysteriöser Todesfall in der Elite
Russen-Oligarch Sergey Grishin stirbt nach Putin-Kritik

2020 verkaufte der russische Geschäftsmann Sergey Grishin dem Royal-Paar Harry und Meghan seine kalifornische Luxusvilla. Nun steht er auf der Liste mysteriöser Todesfälle. Denn: Der Oligarch hatte Putin kritisiert.
Publiziert: 10.03.2023 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2023 um 14:10 Uhr

Schon wieder ist ein russischer Geschäftsmann unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Der Oligarch Sergey Grishin (†56) starb laut verschiedenen Medienberichten am Montag in einem Moskauer Spital. Offiziell erlitt der Oligarch eine Durchblutungsstörung im Gehirn, wodurch es zu einer Blutvergiftung kam – Kritiker haben aber daran so ihre Zweifel.

Nicht ohne Grund: Grishin war ein Kritiker von Kreml-Chef Wladimir Putin (70). Er hatte das Regime kurz vor seinem Tod öffentlich attackiert. Den damaligen US-Präsidenten Donald Trump (76) bat er um eine Aufenthaltsbewilligung für die USA: «Ich möchte in Sicherheit sein», so der Russe. «Ich stehe unter Beschuss durch die kriminelle Welt Russlands, auch durch Spitzenbeamte der russischen Regierung.»

Harry und Meghan kauften seine 15-Millionen-Villa

Doch offenbar ging Trump nicht auf Grishins Bitte ein. Stattdessen verbrachte der unter dem Spitznamen «Scarface Oligarch» bekannte Unternehmer den letzten Teil seines Lebens in Russland. Das, nachdem er sein Luxusanwesen im kalifornischen Montecito an den Ex-Herzog und die Ex-Herzogin von Sussex verkauft hatte – an Harry (38) und Meghan (41). Die beiden erwarben es 2020 für rund 14,6 Millionen US-Dollar.

Der russische Oligarch Sergey Grishin ist unter mysteriösen Umständen verstorben.
Foto: PRIVAT
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Sergey Grishin bekam den Spitznamen «Scarface Oligarch» verpasst, weil er die Villa besass, in der 1983 der gleichnamige Al-Pacino-Film gedreht wurde. Grishin war einmal Miteigentümer der sogenannten Rosevrobank und prahlte damit, dass er das russische Bankensystem in den 90ern durch einen 60-Milliarden-Dollar-Betrug in die Knie gezwungen hätte. Bei einer anderen Betrügerei, so heisst es, habe er unsichtbare Tinte auf Schecks benutzt.

«Plötzlich und unerwartet» gestorben

Es handelt sich nicht um den ersten mysteriösen Todesfall seit Beginn des Ukrainekrieges. Konkret geht es um eine lange Liste an nicht geklärten Todesfällen oder solchen, bei denen die Todesursache äusserst umstritten ist – meist in der russischen Elite.

Zuletzt sorgte der Tod von Ärztin Natalia T.* (†63) für Schlagzeilen, die im Tessin Putins uneheliche Kinder mit Alina Kabajewa (39) zur Welt gebracht hat. Sie hatte über dessen ansonsten geheimes Privatleben geredet. Offiziell starb sie an Krebs.

Davor war es der Tod von Top-Beamtin Marina Yankina (†58), die von einem Hochhaus knapp fünfzig Meter in die Tiefe stürzte – aus unbekannten Gründen. Zudem wurde vor wenigen Wochen der Tod des ehemaligen Marine-Chefs Alexander Busakow (†66) bekannt. Auch er soll «plötzlich und unerwartet» verstorben sein.

Seit Jahresbeginn sind noch mehrere weitere Manager von russischen Energiekonzernen tot aufgefunden worden. Sie sollen sich alle das Leben genommen haben. Der langjährige Vizechef der Gazprombank, Igor Wolobujew (51), bezweifelt solche «Selbstmorde» aber – Mitte letzten Jahres sprach er von gezielt ausgeübten Verbrechen, als dasselbe passierte. Wolobujew hat die Seiten gewechselt und kämpft laut eigenen Angaben nun in der Ukraine. (tva)

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