Er hatte Putin kritisiert
Wurst-Oligarch stürzt in Indien aus Hotel-Fenster – tot!

Der russische Politiker Pawel Antow ist unter mysteriösen Umständen während einer Ferienreise in Indien ums Leben gekommen. Kurz zuvor hatte er Wladimir Putins und den Ukraine-Krieg kritisiert. Es ist nicht der einzige seltsame Todesfall in den letzten Monaten.
Publiziert: 27.12.2022 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2022 um 14:23 Uhr

Pawel Antow (†65) verdiente als Unternehmer Millionen, galt als der Spitzenverdiener unter den russischen Abgeordneten und war Mitglied in der Putin-Partei «Geeintes Russland». Nun könnte ihm die Kritik an der russischen Invasion in der Ukraine zum Verhängnis geworden sein.

Er wollte seinen 66. Geburtstag in Indien feiern. Jetzt ist der Fleischfabrikant tot. Der Nachrichtensender NDTV berichtet, dass Antow leblos vor dem Hotel im Distrikt Rayagada im indischen Bundesstaat Odisha gefunden worden sei.

Der Politiker stürzte offenbar aus einem Hotelfenster im dritten Stock. Das teilte das russische Konsulat in Kalkutta mit. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es demnach keine. Zuvor hatten indische Medien berichtet, Antow sei vom Dach des Hauses gesprungen.

Oligarch und Politiker Pawel Antow kam unter mysteriösen Umständen in Indien ums Leben.
Foto: Twitter @igorsushko
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Begleiter von Pawel Antow erlitt Herzinfarkt

Im Sommer hatte Antow mit Blick auf die russische Invasion in der Ukraine Gewalt gegen Zivilisten kritisiert. «Ein Mädchen wurde unter den Trümmern hervorgezogen, der Vater des Mädchens scheint gestorben zu sein. Ehrlich gesagt ist es schwierig, dies als etwas anderes als Terror zu bezeichnen», soll Antow laut «Daily Mail» im Juni gesagt haben.

Unter starkem öffentlichen Druck hatte er sich später für die Aussage entschuldigt und bekräftigt, er habe «den Präsidenten immer unterstützt» und stehe «aufrichtig» hinter den Zielen von Putins Militäroperation.

Der Russe wurde mit seiner Fleisch-Firma reich. Mit dem Verkauf von Würsten und Schnitzeln machte er Millionen. Er galt bis zu seinem Tod, als einer der reichsten Abgeordneten im Land.

Antow war mit einer vierköpfigen Reisegruppe unterwegs in Indien. Wenige Tage vor dem mysteriösen Fenstersturz war mit Wladimir Bydanow einer von Antows Begleitern tot aufgefunden worden. Bydanow soll am Donnerstag einen Herzinfarkt erlitten haben.

Gazprom-Manager und Militärs sterben unter mysteriösen Umständen

Kurz vor Jahresende häufen sich die mysteriösen Todesfälle. Für Schlagzeilen sorgten in den letzten Tagen der unerwartete Tod des Direktors der russischen Admiralitätswerft, Alexander Buzakow (†66), und das mysteriöse Ableben von Putins ehemaligem Heereschef Alexej Maslow (†70).

Maslow soll in einem Militärspital «plötzlich gestorben» sein. Das berichtet die Nachrichtenagentur Tass. Über Buzakows Ableben ist bislang nichts bekannt.

«Ein Warn-Signal an Oligarchen mit Wohnsitz im Westen»
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Giftanschlag auf Abramowitsch:«Ein Warn-Signal an Oligarchen mit Wohnsitz im Westen»

In den vergangenen Monaten waren mehrere russische Oligarchen unter rätselhaften Umständen ums Leben gekommen. Im Zuge dessen gab es Gerüchte, dass es sich bei den Suiziden um Morde handeln könnte, die vom Kreml sorgsam inszeniert sein sollen.

Der russische Milliardär Dmitri Selenow (†50) starb Mitte Dezember nach einem Abendessen mit Freunden an der französischen Côte d'Azur. Er war über ein Treppengeländer gestürzt und hatte sich dabei schwer am Kopf verletzt. Zu den Toten zählen unter anderem auch Alexander Tjuljakow (†61), der stellvertretende Generaldirektor von Gazprom, der millionenschwere Geschäftsmann Juri Woronow (†61) und der ehemalige Gazprom-Manager Leonid Schulmann (†60). (nad)


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