Mutter von Miguel (†7) meldete ihn als vermisst – dabei war sie die Mörderin
«Ich bin ein Monster»

Yasmin V. wurde zu 56 Jahren Haft verurteilt. Die Mutter hat ihren eigenen Sohn gemeinsam mit ihrer heutigen Ex-Partnerin getötet. Die beiden Frauen steckten die Leiche des Buben in einen Koffer und warfen sie in einen Fluss. Vor Gericht vergiesst sie Tränen.
Publiziert: 31.05.2024 um 13:27 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

Niemand in Imbé wusste, wie sehr Miguel (†7) leiden musste. Andere Kinder spielten im Küstenort im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul jeden Tag fröhlich draussen. Der Bub war nie unter ihnen, keiner wusste von seinem Martyrium.

Jahrelang wurde das Kind von seiner eigenen Mutter Yasmin V.* und deren damaliger Partnerin Bruna P.* misshandelt. Sie sahen in ihm ein Hindernis für ihre Beziehung.

Am 28. Juni 2021 war die psychische und physische Folter zu viel für den kleinen Körper des Brasilianers. Der stark unterernährte Primarschüler starb, nachdem er ein weiteres Mal von seiner Mutter und deren Lebensgefährtin geschlagen worden war. Als die beiden Frauen bemerkten, dass Miguel nicht mehr lebte, packten sie die Leiche in einen Koffer und warfen sie in einen Fluss in der Nähe.

Yasmin V. und Bruna P. (hinten rechts) haben den kleinen Miguel ermordet. Zuvor misshandelten sie den Buben jahrelang.
Foto: TJRS
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Horrormutter meldete Sohn als vermisst

Anfang Mai wurden sie von einem Gericht schuldig gesprochen. Beide sind geständig. Yasmin V. muss für 56 Jahre hinter Gitter. Ihre Ex Bruna P. muss 53 Jahre ins Gefängnis. 

Laut «G1» zeigte sich Yasmin V. vor Gericht reuig und beschuldigte ihre frühere Lebensgefährtin. «In Wahrheit bin ich ein Monster. Aber ich hätte mir niemals vorstellen können, dass Bruna den Kleinen umbringen würde», sagte sie unter Tränen und mit gesenktem Kopf vor Gericht.

Yasmin V. meldete ihren Sohn nach Beseitigung der Leiche sogar noch als vermisst. «Ich habe noch nie eine so kaltherzige Person befragt», sagte ein Ermittler vor Gericht. Die Mutter hatte während des Verhörs angegeben, das Kind stehe ihr im Weg.

Miguels Stiefmutter belastete ein Video schwer, in welchem sie dem abgemagerten und blassen Kind mit Schlägen droht. «Es machte ihnen Freude, das Kind leiden zu sehen», resümierte der Staatsanwalt laut «GZH».

DNA-Spuren in Koffer gefunden

Die Polizei kam dem Mord-Duo schnell auf die Spur. Ermittler durchsuchten das Haus der Familie und werteten die Aufnahmen der Überwachungskamera aus. Sie fanden ein mit Blut beflecktes T-Shirt von Miguel und eine dicke Stahlkette mit der DNA des Buben.

Die Kamera filmte, wie Yasmin V. und Bruna P. nachts durch die Strassen schlichen. In dem Koffer, den sie damals dabei hatten, fanden die Beamten ebenfalls DNA-Spuren von Miguel. Man kam zum Schluss: Miguel wurde von seiner eigenen Mutter und dessen Partnerin umgebracht.

Yasmin V. und Bruna P. haben sich ihren Neuanfang ohne Miguel sicher anders vorgestellt. Nun beginnt für sie ein neues Leben – im Knast.

* Namen bekannt 

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