Mit Deepfake-Videos
Mutter soll Cheerleader-Nacktfotos gefälscht haben

Um ihrer Tochter einen Platz in der Cheerleader-Mannschaft zu verschaffen, scheinen der US-Amerikanerin Raffaela Spone (50) alle Mittel recht. Nun steht sie für ihre Methoden vor Gericht.
Publiziert: 16.03.2021 um 11:25 Uhr

Rauchend, trinkend, nackt: Die Bilder, die der Trainer der Cheerleader-Mannschaft Victory Vipers aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania vergangenen Sommer von drei Cheerleaderinnen erhält, schockieren. Nur wenige Stunden dauert es, ehe die Bilder im Internet kursieren.

Der blanke Horror für die drei Mädchen, alle Mitglied in der Mannschaft der Victory Vipers. Ihre Karriere scheint vorbei. Sie erhalten Nachrichten mit der Forderung, sich umzubringen, berichtet CBS Philadelphia.

Alles ist gefälscht

Doch damit nicht genug: Plötzlich erhalten Eltern und Mannschafts-Kameradinnen beleidigende SMS. Auch die Besitzer der Turnhalle, in der die Victory Vipers trainieren, werden mit Textnachrichten bombardiert. Absenderin soll stets eines der drei Mädchen sein.

Raffaela Spone (50) will ihrer Tochter einen Platz in der Cheerleader-Mannschaft verschaffen.
Foto: Zvg
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Nur: Die freizügigen Bilder und Videos, die beleidigenden SMS, die Nachrichten mit den Todesdrohungen: Alles ist gefälscht. Die Bilder existieren gar nicht, die SMS stammen von gefälschten Nummern. Nach einer gründlichen Untersuchung schnappt die Polizei die vermeintliche Urheberin: Raffaela Spone (50), Mutter einer Mannschaftskameradin der drei Opfer.

Mutter steht vor Gericht

Mit «Deep Fakes», einer modernen Technologie, erstellt die Mutter realistische Bilder und Videos, die in Wirklichkeit gar nicht existieren. Sie benutzt Telefonnummern aus dem Internet für die beleidigenden SMS. Das Motiv: Die ehrgeizige Mutter will ihrer Tochter einen Stammplatz in der Cheerleader-Truppe verschaffen.

Nun muss sich Spone vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Cyber-Mobbing. Ihre Tochter solle von den Geschehnissen nichts gewusst haben, ist die Polizei überzeugt. Die Ermittler sagen, Spone habe mittels Computer-Programmen versucht, ihre Spur im Internet zu verwischen.

Spone selbst wollte sich gegenüber den US-Nachrichtensendern nicht äussern. (zis)

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