Luise F. von Freundinnen getötet
Ermittler suchen immer noch das Messer

Luise F. wurde von zwei Freundinnen getötet. Die Kinder stachen immer wieder auf das Mädchen ein. Die Täterinnen haben zwar gestanden. Vom Messer fehlt jedoch weiterhin jede Spur.
Publiziert: 17.03.2023 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2023 um 10:54 Uhr
Luise F. wurde von zwei Mädchen mit mehreren Messerstichen getötet.
Foto: Polizei
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Sie lockten sie in den Wald und stachen zu – über 30 Mal: Luise F.* (†12) aus Freudenberg (D) hatte keine Chance. Selbst als das Mädchen bereits tot war, sollen die beiden Täterinnen, 12 und 13 Jahre alt, nicht aufgehört haben. Zu gross war offenbar ihr Hass. Luise F. wurde von den zwei Mitschülerinnen offenbar gemobbt und soll sich einem Erwachsenen anvertraut haben. Dafür nahmen ihre Freundinnen Rache.

Die Mädchen haben die Horror-Tat gestanden. Doch vom Messer fehlt weiterhin jede Spur. Noch immer suchen die Ermittler nach der Tatwaffe. Am Donnerstag gingen neue Hinweise ein und Einsatzkräfte machten sich auf den Weg.

Mit Hunden wurden weitere Orte untersucht, die zuvor nicht im Visier der Polizei waren, wie die «FAZ» berichtet. Auch bei diesem Einsatz hatten die Behörden keinen Erfolg. Das Messer bleibt verschwunden.

Eltern der Täterinnen sind weggezogen

Derweil begann auf Tiktok eine Hetzjagd auf die Täterinnen. Eines der Mädchen soll nach der Horror-Tat auf der Plattform ein Video veröffentlicht haben. Der Clip verbreitete sich wie ein Lauffeuer.

Tausende User reagierten auf den Beitrag – überwiegend aggressiv und hasserfüllt. Mittlerweile wurden die Social-Media-Accounts gesperrt, die Eltern der Täterinnen haben Freudenberg verlassen.

«Es ist erschütternd»

Gleichzeitig ist in Deutschland eine Diskussion rund um das Strafgesetz entbrannt. Die CDU fordert eine Debatte über eine mögliche Senkung des Strafmündigkeitsalters, das derzeit bei 14 Jahren liegt. «Es ist erschütternd, dass zwei Mädchen ein anderes Mädchen getötet haben», sagte ihr rechtspolitischer Fraktionssprecher Günter Krings (53) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Wir müssen die Debatte führen, ob das Alter der Strafmündigkeit für schwere Straftaten gesenkt werden muss.»

«Tatverdächtige stammen aus dem Bekanntenkreis des Opfers»
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Staatsanwalt zu Fall Luise F.«Tatverdächtige stammen aus dem Bekanntenkreis des Opfers»

Natürlich sollten keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Es müsse aber über die Altersgrenze von 14 Jahren diskutiert werden. «Denn bei den schwersten Straftaten – wie insbesondere Tötungsdelikten – handelt es sich um keine jugendlichen Verfehlungen. Auch Kinder wissen, dass sie nicht töten dürfen.» Der Unionspolitiker forderte eine Überprüfung, ob es eine Zunahme von schweren Straftaten durch Kinder gebe und sich der Reifeprozess bei 12- und 13-Jährigen beschleunigt habe. (jmh/AFP)

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