Sturzfluten schwemmen Autos und Brücken weg
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Katastrophe in der Türkei:Sturzfluten schwemmen Autos und Brücken weg

Im Erdbebengebiet
15 Tote nach Überschwemmungen in der Türkei

Vor fünf Wochen erschütterte ein verheerendes Erdbeben die Türkei. Jetzt wurde eine der betroffenen Regionen auch noch von einer schweren Flut heimgesucht.
Publiziert: 16.03.2023 um 08:16 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2023 um 13:44 Uhr

Rund fünf Wochen nach dem Erdbeben in der Südosttürkei sind bei Überschwemmungen 15 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Menschen wurden am Mittwoch noch vermisst, wie der türkische Innenminister Süleyman Soylu sagte.

Alleine in der an Syrien grenzenden Provinz Sanliurfa kamen demnach zwölf Menschen ums Leben. In der angrenzenden Provinz Adiyaman starben zwei Menschen. Auch in der südosttürkischen Metropole Diyarbakir kam es der Nachrichtenagentur DHA zufolge zu Überschwemmungen. Die Katastrophe trifft auf eine Region, die erst vor fünf Wochen von schweren Erdbeben erschüttert worden war.

Wohnhäuser und Notaufnahme betroffen

Der Gouverneur von Sanliurfa rief die Anwohner dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben oder gegebenenfalls sichere Gegenden aufzusuchen. Schulen wurden für einen Tag geschlossen. In Sanliurfa wurden neben Wohnhäusern der Nachrichtenagentur DHA zufolge auch die Notaufnahme eines Krankenhauses überflutet. Die Patienten seien evakuiert worden.

Eine Katastrophe nach der andern: Zwei Männer rudern im Erdbebengebiet von Sanliurfa einer überschwemmten Strasse entlang.
Foto: dia images via Getty Images
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In der etwa 110 Kilometer nördlich gelegenen Provinz Adiyaman, im Bezirk Tut, wurde nach Angaben des Innenministers ein Container-Haus weggeschwemmt, in dem eine Familie untergebracht war. Dabei sei ein Mensch gestorben.

Soylu rief die Anwohner in Adiyaman auf, sich von Flussbetten fernzuhalten. Bereits am Vortag hatte Starkregen den Menschen in der Erdbebenregion zu schaffen gemacht. In Iskenderun in der Provinz Hatay drang Wasser etwa in Zelte ein.

Bei dem Beben am 6. Februar und vielen Nachbeben waren alleine in der Türkei mehr als 48'000 Menschen ums Leben gekommen. Danach waren Hunderttausende Menschen in der Region obdachlos und in Notunterkünften wie Zelten untergekommen.

Es wird mit weiteren heftigen Regenfällen gerechnet

Wie Aufnahmen des Senders Haber Global zeigten, rissen die Wassermassen Autos mit sich und beschädigten Strassen und Brücken. Videos zeigten, wie Menschen sich schwimmend in Sicherheit brachten. In einem Bericht des Senders Habertürk war zu sehen, wie Anwohner einen Mann und ein Kind mit einem Seil von einer überfluteten Strasse in der Stadt Sanliurfa retteten.

Für die nächsten zwei Tage rechnete die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad mit weiteren heftigen Regenfällen in der Region und warnte Anwohner vor weiteren Stürmen und Überschwemmungen. (SDA)

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