Grösstes Flüchtlingscamp der Welt
Feuer zerstört 2000 Rohingya-Behausungen in Bangladesch

Bei einem Brand in einem überfüllten Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch sind mindestens 2000 provisorische Unterkünfte niedergebrannt. Mehr als 10'000 Menschen wurden obdachlos im grössten Flüchtlingscamp der Welt. Es dürfte auch Tote und Verletzte geben.
Publiziert: 06.03.2023 um 05:56 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2023 um 14:46 Uhr

Ein Feuer in einem Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch hat 2000 Unterkünfte vernichtet. Bei dem Brand am Sonntag im Kutupalong-Lager im Bezirk Cox's Bazar seien knapp 10'000 Menschen obdachlos geworden, sagte Mohammad Shamsuddoza, ein hochrangiger Vertreter der örtlichen Flüchtlingskommission, der Deutschen Presse-Agentur. Die Feuerwehr habe mehrere Stunden gebraucht, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.

Das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR nannte auf Twitter gar eine Zahl von rund 12'000 Obdachlosen und teilte mit, es unterstütze die Opfer des Feuers mit seinen Partnern vor Ort. Bei dem Brand seien auch Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen zerstört worden. Nach Angaben der Polizei war die Brandursache zunächst noch unklar. Es habe bisher keine Berichte über Tote oder Verletzte gegeben.

Rund eine Million Rohingya leben in der weltweit grössten Ansammlung von Flüchtlingscamps in Bangladesch. Hunderttausende waren 2017 aus ihrer mehrheitlich buddhistischen Heimat Myanmar geflohen, als das Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete. Die UN bezeichnen ihre Verfolgung als Völkermord. Bangladesch hofft, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren. Bislang scheiterten mehrere Rückführungsversuche wegen Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge. (SDA/AFP/kes)

Grossbrand in Kutupalong, dem grössten Flüchtlingslager der Welt in Bangladesch.
Foto: DUKAS
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