Gewalttaten in Schweden
Banden sprengen Kinder in die Luft

Die einst heile Welt Schwedens wird immer mehr durch brutale Gewalt verdrängt. Bandenkriege arten aus, schon haben sie zwei Kinderleben gefordert.
Publiziert: 23.08.2016 um 20:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:08 Uhr
Guido Felder
Starb durch eine Autobombe: die vierjährige Luna Mandic.

Wenn wir an Schweden denken, kommen uns Pippi Langstrumpf, Abba und die schöne Natur in den Sinn. Doch von dieser heilen Welt ist nicht mehr viel übrig. Die Gewalt artet aus: Diesen Sommer wurden in verschiedenen Städten rund 100 Autos in Brand gesetzt. Hinter den Tätern vermutet die Polizei Mitglieder von Banden, die um Macht kämpfen.

Diese brutalen Gruppierungen schrecken vor nichts zurück. Sogar der Tod von Kindern wird in Kauf genommen. In der Nacht auf Montag warf ein Unbekannter in Göteborgs Einwandererquartier Biskopsgården eine Handgranate durch ein Fenster in eine Wohnung. Darin hielten sich mehrere Erwachsene, aber auch mindestens fünf Kinder auf. Eines von ihnen, der achtjährige Yuusuf Warsame, wurde durch den Anschlag getötet.

Durch dieses Fenster warf ein Unbekannter eine Handgranate.
Foto: AP

Yuusuf, der im englischen Birmingham lebte, war mit seiner Mutter und zwei Brüdern bei Verwandten in Göteborg zu Besuch. Sein Vater Abdiwahid Warsame sagt in «Daily Mail»: «Er war so ein anständiger Bub und guter Schüler. Fussball mochte er nicht, dafür war er der beste Schwimmer.»

Durch eine Handgranate in der Wohnung von Bekannten getötet: der achtjährige Yuusuf Warsame.
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Die schwedische Polizei geht davon aus, dass es sich beim Anschlag um eine Abrechnung unter Einwanderern handelt. An der Adresse war ein Mann gemeldet, der am 19. März 2015 an einem tödlichen Anschlag auf das Restaurant «Vår krog och bar» in Göteborg beteiligt war. Die meisten der Beschuldigten von damals stammen aus Somalia. 

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Yuusuf ist nicht das erste Kind, das dem brutalen Bandenkrieg in Schweden zum Opfer gefallen ist. Am 12. Juni 2015 war die vierjährige Luna Mandic durch eine Autobombe getötet worden – ebenfalls in Göteborg.

Mit dem Mädchen starben auch sein serbischer Vater sowie zwei weitere Personen, die von einem Fischerausflug zurückkehrten. Einer dieser Begleiter war ein berüchtigter Bandenchef. Seine Gang soll ebenfalls in den Doppelmord im «Vår krog och bar» involviert gewesen sein.

Dusica Perovic, die Mutter der toten Luna, sagt nach dem Anschlag auf Yusuuf auf «expressen.se»: «Das ist wirklich tragisch. Die Polizei muss begreifen, dass es schlimmer und schlimmer wird. Es leiden so viele darunter, vor allem unsere Kinder.»

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