Genau wie Archie
Bub tötet sich bei Tiktok-Challenge in Schottland

Schon wieder stirbt ein Teenager infolge eines gefährlichen Tiktok-Trends. Der 14-jährige Leon erdrosselte sich vor laufender Kamera. Das Schicksal des Teenagers erinnert an den Fall Archie, der wenige Wochen vor ihm starb.
Publiziert: 02.09.2022 um 20:58 Uhr

Als Lauryn K.* (30) das Zimmer ihres Sohnes betritt, sieht sie ihren Sohn Leon (†14) leblos liegen. Der Schüler aus Cumbernauld in Schottland machte am 25. August eine Tiktok-Challenge und erdrosselte sich dabei.

Bei der Blackout-Challenge schneiden sich Teenager die Luft ab, bis sie ohnmächtig werden. Diesen Trend wollte Leon ausprobieren, während er mit seinen Freunden per Video telefonierte. Was als Scherz begann, endetet tödlich.

«Mein Leon dachte, er würde die Challenge als Erster versuchen. Er und seine Freunde glaubten wahrscheinlich, es sei ein Witz. Er kam aber nicht mehr zurück», sagt die Mutter zur schottischen Zeitung «Daily Record». Familie und Freunde hatten gehofft, dass ihr Leon wieder aufwacht.

Es sollte nur ein Spass sein: Leon machte vor seinen Freunden bei der Blackout-Challenge mit und erwürgte sich dabei.
Foto: Facebook
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Nicht der erste tödliche Fall der Blackout-Challenge

Leon ist nicht das erste Opfer dieser Challenge. Ein ähnlicher Fall ereignete sich in Grossbritannien. Besonders prominent ist der tragische Fall des kleinen Archie (†12). Auch er versuchte sich an der gefährlichen Tiktok-Challenge. Mit fatalen Folgen: Am Ende fiel er ins Koma. Er überlebte, aber die Ärzte erklärten ihn für hirntot. Ein Streit um das Leben des kleinen Jungen begann.

Ein Gericht entschied schliesslich Anfang August, alle lebenserhaltenden Maschinen abzustellen. Archies Eltern kämpften gegen das Urteil und wandten sich sogar an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte – allerdings vergeblich. Am 6. August wurden die Maschinen abgestellt.

Ich hatte von dieser Challenge wegen Archie gehört», sagt Lauryn K. zum «Daily Record». «Trotzdem erwartest du nicht, dass dein eigenes Kind so was tut.» Die 30-Jährige kann nicht fassen, dass solche Inhalte im Internet verbreitet werden.

Tiktok nimmt die gefährliche Challenge ernst, wie ein Pressesprecher sagt und hat den Familien sein Beileid ausgesprochen. «Die Sicherheit unserer Community ist unsere Priorität, und wir nehmen jede Anschuldigung über gefährliche Challenges sehr ernst», erklärt der Tiktok-Sprecher. Er stellt aber auch klar: «Solche Inhalte sind verboten und werden gelöscht, wenn sie gefunden werden.» (jgw)

* Namen bekannt


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