Mit Schnürsenkel stranguliert
Bub (12) hirntot nach Tiktok-Challenge

Eine gefährliche Tiktok-Challenge breitet sich im Netz aus. Nachdem vor zwei Monaten eine Italienerin starb, wurde nun ein Bub (12) in den USA für hirntot erklärt. Beide strangulierten sich vor laufender Kamera.
Publiziert: 31.03.2021 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2021 um 11:41 Uhr

Ein zwölfjähriger Bub aus dem US-Bundesstaat Colorado machte bei der gefährlichen «Blackout-Challenge» auf Tiktok mit. Jetzt ist er hirntot.

Zahlreiche Jugendliche riskieren bei dieser Challenge ihr Leben, indem sie sich strangulieren und dabei selbst filmen. Auch Joshua Haileyesus machte am Montag vor einer Woche bei der Mutprobe mit, berichtet die «New York Post».

Mit Schnürsenkel stranguliert

Sein Zwillingsbruder fand ihn bewusstlos am Boden im Badezimmer. Daneben lag ein Schnürsenkel. Sofort wurde das Kind ins Spital nach Denver gebracht. Dort erklärten ihn die Ärzte für hirntot und sagten der Familie, sie soll sich auf einen Abschied vorbereiten.

Joshua Haileyesus hat bei einer Tiktok-Challenge mitgemacht und ist jetzt hirntot.
Foto: Gofundme
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Die Eltern stehen unter Schock und wollen die Geräte noch nicht abschalten. «Er ist ein Kämpfer. Ich sehe, wie er kämpft. Ich bete für ihn jeden Tag», sagt sein Vater, Zeryihun Haileyesus.

«Es zerbricht mir das Herz, ihn so im Bett liegen zu sehen», sagt er. «Wenn ich ihn einfach aufgebe, habe ich das Gefühl, ich lasse meinen Sohn im Stich.»

Ein Freund der Familie sagt: «Niemand hätte sich vorstellen können, dass das einem Zwölfjährigen passiert.»

Nicht erster tragischer Vorfall

Joshuas Eltern sagen, ihr Sohn habe oft soziale Netzwerke genutzt, das habe ihm geholfen, neue Interessen fürs Kochen, Gitarre spielen und Schauspielern zu entdecken. Doch offenbar war er auch den negativen Seiten von Tiktok ausgesetzt.

Wie der Vater sagt, habe sein Sohn einige Tage vor dem tragischen Unglück vor dem Zwillingsbruder geprahlt, er könne den Atem eine Minute lang anhalten.

Jetzt hofft die Familie, dass ihre Geschichte andere vor den Gefahren solcher «Spiele» warnt.

«Das ist etwas, das Kindern beigebracht werden muss. Denn dies ist eine ernste Sache», sagte sein Vater. «Das ist überhaupt kein Scherz. Und man kann es behandeln, als ob jemand eine Pistole in der Hand hält. So gefährlich ist es.»

Das ist nicht das erste Mal, dass die Challenge schiefläuft. Ende Januar starb deswegen eine zehnjährige Italienerin. Antonella hatte sich in Palermo zu Hause mit einem Gürtel bewusstlos gewürgt. Die Ärzte kämpften um ihr Leben – vergeblich. (man)

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