Diese Fratzen sucht die Polizei!
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Wird Trump sie begnadigen?Diese Strafen drohen den Kapitol-Stürmern

Fahndungsliste veröffentlicht – erste schon entlassen
Diese Kapitol-Chaoten sucht die Polizei!

Trump-Jünger sorgten für Aufsehen und Schlagzeilen, als sie gewalttätig das Kapitol in Washington überfielen. Jetzt ist die Polizei dem Mob auf der Spur und hat 1000 Dollar Belohnung für Infos ausgesetzt. Auch die Arbeitgeber der Chaoten haben reagiert.
Publiziert: 08.01.2021 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 12:00 Uhr
Er glaubt an die QAnon-Veschwörungstheorien, trägt die Farben der amerikanischen Flagge im Gesicht und steht zuoberst auf der Fahndungsliste der Polizei: Jake Angeli.
Foto: Metropolitan Police
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Anastasia Mamonova

Sie stürmten, wüteten und posierten für die Kameras. Nun gehts dem Trump-Mob an den Kragen. Einige der Chaoten wurden bereits identifiziert und entlassen. Nach anderen fahndet die Polizei.

Paul Davis, ein Anwalt aus Texas, war bis zu den Ausschreitungen bei Goosehead Insurance angestellt. Von ihm tauchte ein Video auf, in dem er sagte: «Wir versuchen alle, ins Kapitol zu kommen, um das zu stoppen.» Am Donnerstag teilte die Firma via Twitter mit, dass er nicht mehr beim Unternehmen angestellt sei.

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Ehemaliger Abgeordneter postete Bilder auf Facebook

Rick Saccone, ein ehemaliger Abgeordneter des Staates Pennsylvania, postete auf Facebook Bilder von sich vor dem Kapitol. Daraufhin leitete das Saint Vincent College, wo er als Lehrbeauftragter angestellt war, eine Untersuchung ein, schreibt «CNN».

«Als Ergebnis dieser Untersuchung hat Dr. Saccone sein Rücktrittsschreiben mit sofortiger Wirkung eingereicht und wir haben es akzeptiert. Er wird nicht länger mit dem Saint Vincent College in irgendeiner Funktion verbunden sein», sagte Sprecher Michael Hustava zu «CNN».

Saccone selbst kommentierte seine Entscheidung wie folgt: «Ich habe mich entschieden, zum Wohle der Schule zurückzutreten. Ich bin seit 21 Jahren dort. Ich wollte nicht, dass dieser ganze schreckliche Medienrummel die Schule befleckt. Ich beschloss, dass es besser wäre, wenn ich einfach zurücktrete.»

Mitarbeiter ging mit Arbeits-Badge ins Kapitol

Auch das Marketing-Unternehmen Navistar hat bekannt gegeben, einem Mitarbeiter gekündigt zu haben, nachdem er mit seinem Firmenausweis im Inneren des Kapitols fotografiert wurde.

«Während wir das Recht aller Mitarbeiter auf friedliche, rechtmässige Ausübung der Meinungsfreiheit unterstützen, wird jeder Mitarbeiter, der gefährliches Verhalten zeigt, das die Gesundheit und Sicherheit anderer gefährdet, keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr bei Navistar Direct Marketing haben», sagte ein Firmensprecher zu «CNN».

Der Name des Mannes ist Nicholas Rodean. Er posiert mit dem Ausweis um den Hals prominent neben dem auffälligsten aller Chaoten – dem «Q Shamanen» Jake Angeli (32). Angeli trat mit nacktem Oberkörper und in Farben der US-Flagge bemaltem Gesicht auf. Auf dem Kopf trug er eine Fellmütze mit Hörnern. Der 32-Jährige macht bereits seit geraumer Zeit bei Trump-Rallys und rechtsextremen Demos auf sich aufmerksam.

1000 Dollar Belohnung für Informationen

Angelis Gesicht prangt auch zuoberst auf der von der Polizei veröffentlichten Fahndungsliste. Ihm wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. Genau wie Dutzenden anderen Trump-Anhängern. Darunter auch dem Musiker Jon Schaffner (52). Der Gründer der Metal-Band Iced Earth verheimlicht seine politischen Ansichten nicht. Er ist glühender Trump-Fan. Im November nahm er an einer Protestveranstaltung in Washington teil.

Ebenfalls gut zu erkennen, ist Aaron Mostofsky. Der Sohn von Shlomo Mostofsky, einem Richter am obersten Gerichtshof in Brooklyn, tauchte in einem Pelzkostüm und mit einem Polizeischild auf und demonstrierte, um seinen Unmut wegen der «gestohlenen Wahl» kundzutun, wie er zur «New York Post» sagte. Sein Vater hat die Aktion seines Sprösslings noch nicht kommentiert. Aarons Bruder Nachman Mostofsky verteidigt ihn jedoch. «Mein Bruder hat nichts Illegales getan. Er war definitiv nicht Teil des Aufstands.»

Die Jagd nach den restlichen Kapitol-Chaoten geht derweil weiter. «Die Polizei setzte eine Belohnung von bis zu 1000 Dollar für jeden aus, der Informationen liefert, die zur Festnahme und Anklage des Täters oder der Verantwortlichen führen.»

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Der Aufruf wird auch auf Twitter geschaltet. Dutzende User posten daraufhin Profile der Chaos-Truppe. Darunter auch von Jenna Ryan. Die Immobilienmaklerin aus Texas reiste gemeinsam mit ihren Freunden in einem Privatjet nach Washington, um «das Kapitol zu stürmen». Am Morgen der Unruhen schaltete sie einen Livestream auf Facebook. Später schrieb sie, sie hatte dort «einen der besten Tage» ihres Lebens.

Ob sie das immer noch so sieht, wenn sie zur möglichen Rechenschaft gezogen wird? Den Krawall-Protestlern drohen teils bis zu zehn Jahre Haft.

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